Der Fall Gleiwitz

Kamera: Jan Čuřík

Der Film rekonstruiert den Überfall auf den Radiosender Gleiwitz am 31. August 1939, der den Grund für den Krieg gegen Polen liefern soll. SS-Hauptsturmführer Naujocks besetzt mit sechs aus Polen stammenden SS-Männern den Sender und lässt eine Erklärung verlesen, in der zum Kampf gegen Deutschland aufgerufen wird. Der in eine polnische Uniform gesteckte KZ-Häftling wird erschossen, um die polnische Attacke zu beweisen.
Die berufliche Laufbahn des tschechischen Kameramannes Jan Čuřík beginnt zur Zeit der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 ist er erst als Kameraassistent bei dokumentarischen Filmen tätig, später auch beim Spielfilm in den Barrandov-Studios. Seine Zusammenarbeit mit Regisseur*innen wie Frantisek Vláčil oder Vera Chytilová prägt wesentlich die Neue Welle im Kino der Tschechoslowakei der 1960er Jahre. Gerhard Klein und Wolfgang Kohlhaase bewegen daher 1961 Čuřík zur Mitarbeit an Der Fall Gleiwitz.
Vorgestellt von Kameramann Peter Badel

Vorfilm: Polen, das Feld, der Zug (R: Peter Badel, D 1993, 25')

Vergangene Vorstellungen

04 Mai 2024 | 18:00

Zwischen den Perforationslöchern - Kameraleute der DEFA und ihre Bildideen

Angeregt durch Peter Badel und Hans Hattop, Kameramänner und langjährige Professoren an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeigt das Filmmuseum Potsdam drei DEFA-Spielfilme, um herausragende Kameraleute und ihre unterschiedlichen Arbeitsweisen zu würdigen.Zum Gespräch kommen auch Studierende und Absolvent*innen des Studiengangs Cinematography der Filmuniversität Babelsberg. So können auch aktuelle Aspekte des Berufswegs zum DoP (Director of Photography) beleuchtet werden. Anhand der ausgewählten Filme entsteht ein weit in das 20. Jahrhundert zurückreichender Blick auf die Filmgeschichte und ihr wichtigstes bildgebendes Gewerk. Veranschaulicht und diskutiert wird jenes Berufsfeld zwischen Filmhandwerk und Kunst, das stets kreativ mit veränderten Rahmenbedingungen und Technologien umgeht und dabei oft die visuell unvergesslichen Impulse gibt.

Mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer des Filmmuseums Potsdam e.V.