Wir machen Musik

Zum Broterwerb spielt Karl Zimmermann im Café »Rigoletto« Klavier. Seine Leidenschaft gilt der klassischen Musik. Als er die Schlagersängerin Anni Pichler kennenlernt, versucht er, die junge Frau zur ernsten Musik zu bekehren. Auch wenn er damit erfolglos bleibt, kommen die Beiden zusammen und heiraten nach kurzer Zeit. Doch das Geld wird knapp, und Anni muss dazu verdienen.
»Käutners Film verfügt über ein undeutsches Maß an Bissigkeit im Dialog und Witz im visuellen Schauwert.«, konstatierte Karsten Witte in der »Geschichte des deutschen Films«. Auch Rudolf Worschech ging 2008 in einer Würdigung Helmut Käutners darauf ein, dass die Wortgefechte an die aus Screwball-Komödien erinnern. Nebenbei rette Wir machen Musik ein Stück weit die Frechheit der Tonfilmoperette der Weimarer Zeit. Damit wird die Anfang der 1940er Jahre vorherrschende Ufa-Ästhetik unterlaufen.

Vergangene Vorstellungen

15 September 2017 | 18:00

Zurück in die Zukunft - Filmgeschichte im Doppelpack

Von heute bis gestern, von den 2010ern zurück bis in die ersten Kino-Dekaden betrachtet die Reihe internationale Filmgeschichte im Doppelpack. Historische Referenzen werden aufgemacht - von inhaltlichen und formalen Analogien und Bezugnahmen über Hommagen, Kontinuitäten, Neuinterpretationen und Remakes zu mehr oder weniger eindeutigen Zitaten. Über Gattungs- und Genregrenzen hinweg wird Filmgeschichte durchleuchtet, um deutlich zu machen, wie wichtig die Cinephilie und die Auseinandersetzung mit Filmgeschichte nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch und gerade für (angehende) Filmschaffende sind. In der Rückwärtschronologie der Reihe kommen wir in diesem Monat in den 1940er Jahren an. Auf dem Programm stehen »Wir machen Musik« (1942) von Helmut Käutner und Hanns Schwarz' »Einbrecher« (1930), zwei Musikfilme aus sehr unterschiedlichen politischen Systemen Deutschlands.