Solo Sunny

Aus Anlass des Besuches von Renate Krößner wiederholen wir vor dem Aktuellen Filmgespräch Solo Sunny (R: Konrad Wolf, DDR 1980), mit dem die Schauspielerin einem großen Publikum bekannt wurde: Die Sängerin Sunny tingelt mit ihrer Band über die Dörfer. Taxifahrer Harry himmelt sie an, doch sie verliebt sich in den Saxofon spielenden Philosophen Ralph. Der schreibt ihr einen wunderschön einfachen und traurigen Text für einen Soloauftritt. Nach einer Auseinandersetzung fliegt sie aus der Band. Sie sucht Halt bei Ralph und findet eine andere Frau in seinem Bett. Sunny, eine ehemalige Arbeiterin, die gegen alle Widerstände Sängerin sein will, und die ungeschönte Darstellung der wenig attraktiven Rückseite der DDR-Hauptstadt überzeugten Zuschauer und Kritiker. Der Film verhandelt die Frage, wie frei der Einzelne in einer sozialistischen Gesellschaft sein darf und liefert die wunderbar lakonische und melancholische Antwort.