Ohne Bewährung - Psychogramm einer Mörderin

Vier Jahre hat die Regisseurin die Protagonistin Jeanette nicht nur mit der Kamera, sondern auch als Vollzugshelferin begleitet, zu der sie nach den Dreharbeiten zu ihrem Kurzfilm "Eine" wurde. Dort lernen wir die 17-Jährige Jeannette schon im Gefängnis kennen.
Mit 15 wurde sie zur Mörderin: Sie lauerte der 13-jährigen Melanie, die behauptete, von Jeannettes Freund René schwanger zu sein, auf, schloss sie in einen Keller ein und quälte sie zu Tode. Acht Jahre und vier Monate bekam sie - eine der höchsten Freiheitsstrafen, die je gegen ein Mädchen in ihrem Alter verhängt wurde.
Jeannette wurde schon mit sechs sexuell missbraucht. Mit neun zog sie die Straße ihrem Elternhaus vor. Der Film verzichtet aber bewusst darauf, Jeanettes Gewalt als Gegengewalt zu deuten. Statt zu einfache Antworten zu geben, stellt er Fragen "in einer geballten Form, wie selten Filme dieser Art, er provoziert, macht Kopfzerbrechen, macht wütend" (...)
"Wie soll die Gesellschaft mit Täterinnen wie Jeannette umgehen, wie kann sie andere Menschen schützen? Was gibt es noch außer ‚Knast’ oder ‚Geschlossene Anstalt’? Und was passiert, wenn Jeannette ihre Strafe ‚abgesessen’ hat?"
(Film und Fernsehen 1/98)

Vergangene Vorstellungen

13 Mai 2008 | 20:00
16 Mai 2008 | 22:30
16 Mai 2008 | 18:00
18 Mai 2008 | 18:00

Jugend und Knast