Das zweite Gleis

Fahrdienstleiter Brock lebt mit einer großen Schuld: Während des Krieges hatte er einen von seiner Frau versteckten Juden an die Gestapo ausgeliefert. Zwanzig Jahre später holt ihn die Vergangenheit ein. "Das zweite Gleis" ist der einzige DEFA-Film, der die ehemaligen Nazis nicht im Westen Deutschlands ausfindig macht, von Kollektivschuld spricht und von den DDR-Bürgern wissen will: Was hast Du vor 1945 getan?
Das Thema "Verstrickung" bestimmt die Form des Films: Ein Netz von Gleisen und Starkstromleitungen behindert Blick und Gang der Figuren, inspiriert davon ist auch der eindrucksvolle Soundtrack: Hart und ungefällig erklingen die Stahlsaiten einer Harfe. Der Film ist in jeder Hinsicht eine Herausforderung und einer der besten, die bei der DEFA produziert wurden. Grund genug, ihn im Rahmen unserer Filmreihe zur Ausstellung wieder zu entdecken. Am besten in Kombination mit der vorangehenden Themenführung durch "Thälmann, Muck Co".

Vergangene Vorstellungen

09 November 2008 | 11:00

Thälmann, Muck Co - Originale aus den Sammlungen 11/08