Bonnie & Clyde

Mit Bonnie und Clyde formte New-Hollywood-Regisseur Arthur Penn das klassische Western-Genre so um, dass nicht Indianer, sondern Polizisten in der Rolle der hinterhältigen Angreifer zu sehen sind. Ästhetisch setzte der Film ebenfalls neue Maßstäbe. Die verwendeten schnellen Schnitte und die Slow-Motion-Technik werden in der Folge zum Standard für die Darstellung von Gewalt, die für die damalige Zeit drastisch wirkte .
Der Kultfilm ist oft zur Beschreibung der RAF herangezogen worden, vor allem in Bezug auf das ebenso unzertrennliche, eiskalte und sich selbst inszenierende Ganoven-Pärchen Andreas Baader und Gudrun Ensslin, das genauso wie Bonnie und Clyde Banken überfiel, die Staatsmacht herausforderte und vor Mord nicht zurückschreckte. Das Label »Bonnie und Clyde« fungierte auch als Äquivalent zu dem von den Behörden benutzten Begriff »Baader-Meinhof-Bande«, der die kriminelle Seite in den Vordergrund rückte und die politische dementierte.

Vergangene Vorstellungen

12 August 2017 | 19:00

Moving History - Vorspiel

Vom 20. bis zum 24. September findet im Kino des Filmmuseums zum ersten Mal »Moving History«, das Festival des historischen Films statt. Aus Anlass der aktuellen Herausforderungen durch den Terrorismus, 50 Jahre nach dem Tod von Benno Ohnesorg und 40 Jahre nach dem »Deutschen Herbst« widmet sich ein Filmprogramm der RAF - ihren Entstehungsbedingungen, ihrer Geschichte, ihren Nachwirkungen.Als Vorspiel zum Festival zeigen wir Spielfilme, die den Zeitgeist der 1960er Jahre in sich aufnahmen und gleichzeitig prägten. Einfluss nahmen die Filme nicht unbedingt als Katalysator eines Gesinnungswandels oder als Auslöser konkreter terroristischer Taten, aber als Vorbilder für das Lebensgefühl und die Selbstinszenierung verschiedener männlicher und weiblicher Protagonisten der Studentenrevolte sowie der späteren Terrorismusszene.Akkreditierung und weitere Informationen: www.moving-history.de