Das Filmmuseum Potsdam wagt einen Blick zurück auf filmische Bilder aus Syrien. Die Dokumentaristen Barbara und Winfried Junge (»Die Kinder von Golzow«) drehten in unterschiedlichen Epochen Syriens Filme, die sich wie ein Langzeit-Projekt ausnehmen. Das erste Mal war Regisseur Junge im Sommer 1970 im Auftrag der DDR in dem Land, sein Film
In Syrien auf Montage
begleitet deutsche Ingenieure, die Arbeiter in der Textilfabrik Homs ausbilden. Kurz nach Ende der Dreharbeiten putschte sich dann Hafez al-Assad zum Diktator. Zwanzig Jahre später entstand
... der Vater blieb im Krieg
über ein Jugendtreff mit syrischen Waisen in Bad Saarow, deren Väter im Libanonkrieg gefallen waren und begleitete sie nach Syrien, wo sie in gesonderten, elitären »Schulen der Märtyrerkinder« untergebracht waren. Facettenreiche Dokumente, die zwischen friedlich und angespannt, hoffnungsfroh und verunsichert oszillieren.
Anschließend: Gespräch mit
Barbara und
Winfried
Junge sowie Irit Neidhardt (middle eastern cinemas)
Moderation: Stephan Ahrens (Filmmuseum Potsdam)
Seit im Sommer 2011 die syrische Regierung unbarmherzig gegen Massendemonstrationen in Daraa, Homs und Hama vorging, sehen wir fast täglich Filmbilder von verheerenden Zuständen in Syrien. So sehr sie unser Verständnis von dem Bürgerkriegsland prägen, sind sie immer wieder zu hinterfragen.