Stilles Land

Der Film zeigt Deutschland zur Zeit der Wende, im Herbst 1989, im Spiegel Thalias, eine Provinzbühne als großes Welttheater. Eine bis zur Skurrilität verkommene Kantine und Bühne, schrottreifer Fuhrpark und eingemottete Theaterillusion als Mikrokosmos eines verschwundenen Staates. Hier will Kai aufräumen. Mit wehenden Haaren und fliegenden Gedanken glaubt der vom hinterhältigen Intendanten Walz engagierte Spielleiter an die visionäre Schlagkraft der gespielten Weltliteratur. Doch der Wind aus Ungarn pfeift durch die politische und berufliche Starre, für die Schauspieler ist nun Diskussion im Podium statt Dialog auf der Bühne angesagt. "Stilles Land" lässt beim Zuschauer die grauen Fassaden und rosaroten Träume zurück, nicht aber die bewegenden Gedanken. Deutschland zur Wendezeit mit komödiantischen Mitteln ohne Larmoyanz dargestellt zu haben, ist sicherlich das größte Verdienst des Spielfilm-Debüts von Andreas Dresen.

Vergangene Vorstellungen

05 Juli 2007 | 18:00
06 Juli 2007 | 22:00
08 Juli 2007 | 18:00

Die FILMGALERIE 451 und das Filmmagazin SCHNITT präsentieren: