In Viaggio con Cecilia

Cecilia Mangini (* 1927 in Apulien, Januar 2021 in Rom) war Fotografin und Autorin und gilt als erste ästhetisch anspruchsvolle, politische Dokumentarfilmemacherin der Nachkriegszeit in Italien. In ihren sozialkritischen Werken thematisierte sie in den 1960er und 1970er Jahren den Wandel einer ländlichen, landwirtschaftlich und religiös geprägten Gesellschaft, hin zu einer städtischen, industrialisierten und säkularisierten , wobei sie das Leben von Frauen, Armen, Arbeiter*innen und Kindern besonders hervorhob. Mangini arbeitete oft mit ihrem Mann und Dokumentarfilmer Lino Del Fra, und auch mit anderen italienischen Intellektuellen wie Pier Paolo Pasolini oder dem antifaschistischen Journalisten Felice Chilanti, sowie dem Anthropologen Ernesto De Martino zusammen.

In Viaggio con Cecilia
Der Dokumentarfilm ist eine Reise zu den Schauplätzen der Filme Cecilia Manginis aus den 1960er Jahren. Der Film aus dem Jahr 2013 befragt die Filmemacherin vor dem Hintergrund der Veränderungen der Region Apulien und eröffnet dem Publikum eine gegenwärtige Perspektive auf Manginis Werk.

Vergangene Vorstellungen

11 März 2022 | 17:00

Film!Her!Story!

Women's March - Einen Monat lang zeigen wir ausschließlich Filme von Regisseurinnen - von der Stummfilmzeit bis heute. Alle Programmplätze sind dementsprechend besetzt. So machen wir nicht nur auf Schieflagen in allen Bereichen der Filmkultur aufmerksam (Regisseurinnen bekommen beispielsweise maximal 10% der Fördergelder!), sondern stellen mit einem Positionspapier auch die eigene Kinopraxis auf den Prüfstand und verpflichten uns zu einer größeren Gendersensibilität in der eigenen Programmarbeit. Unter dem Titel »Film!Her!Story!« werden die Filmemacherinnen Cecilia Mangini, Róza Berger-Fiedler, Ula Stöckl und Judit Ember vorgestellt und damit unzureichend beachtetes Filmschaffen ebenso wie Klassiker des feministischen Kinos gewürdigt. Genauso vielfältig wie die Genres und künstlerischen Verfahren der Filme sind die Themen, die verhandelt werden und im Bestreben um gesellschaftliche Gleichberechtigung nichts an Aktualität eingebüßt haben: Kampf gegen Sexismus und für bessere Arbeitsbedingungen, Vereinbarkeit von Mutterschaft und Berufstätigkeit, Kritik an überholten Rollenklischees, weibliches Begehren sowie künstlerische, körperliche und sexuelle Selbstbestimmtheit.Film!Her!Story! wird kuratiert von Elena Baumeister und Johanne Hoppe, den wissenschaftlerisch-künstlerischen Mitarbeiterinnen des Filmmuseums.Ein Projekt der Initiative »Respekt 21« in Zusammenarbeit mit dem Genderbüro an der Filmuniversität BabelsbergAuch im Kino2online ist das Angebot im März vorrangig weiblich. Dort sind u.a. experimentelle Kurzfilme zu sehen: Son Chant(R: Vivian Ostrovsky, USA 2020) und Es gibt (R: Lena Ditte Nissen, D/GR 2020) verstehen sich als aktuelle Auseinandersetzungen mit ihren feministischen Vorbildern Chantal Akerman und Margaret Raspé.