Biographie
Horst Klein wird am 1. November 1920 in Jüterbog geboren und beschäftigt sich seit frühester Jugend mit Film, neunzehnjährig dreht er einen Amateur-Spielfilm, wenig später die Luckenwalder Filmchronik. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er in einer Propaganda-Kompanie arbeitet, und nach seiner Kriegsgefangenschaft, wird er ab Juli 1946 bei der DEFA-Kulturfilmabteilung beschäftigt. Ab 1948 ist er freischaffend und arbeitet für verschiedene Firmen vor allem in West-Berlin. Überdies ist er Bildberichterstatter für die Ost- und die West-Presse, um sich von den Honoraren die Technik für ein eigenes Studio anzuschaffen, das er ab Anfang 1955 unter dem Namen "Filmkollektiv Berlin" betreibt. Klein setzt seine bereits 1953 begonnenen Arbeiten für das Fernsehzentrum Berlin fort. Weil ab 1957 die Behinderungen in der Arbeit der freischaffenden Filmleute zunehmen, Aufträge vom DDR-Fernsehen und von der DEFA ausbleiben, versucht Klein für Filmfirmen im Westen tätig zu werden, allerdings ohne Erfolg. In den 60er Jahren erreichen Klein vermehrt wieder Aufträge des Fernsehens, er produziert Filme für die "Polytechnische Redaktion", Porträts und Feuilleton-Beiträge. 1971 stellt ihn das Fernsehen der DDR als Kameramann in der Werbefilmabteilung "telespiegel" an. Nachdem 1976 das Fernsehen seine Werbesendungen einstellt, arbeitet Klein für die Reihe Berufe im Bild, später auch für die Sendereihe Verkehrsmagazin. Auch nach Erreichen des Rentenalters arbeitet er weiter für die Ratgebersendung "Berufe im Bild", bis diese 1990 eingestellt wird. Nach der Wiedervereinigung interessieren sich verschiedene Institutionen für Kleins Bild- und Filmarchiv, im Dezember 1992 entschließt er sich dem Filmmuseum Potsdam seine Sammlung zu übergeben. "Eine beruflich schöne neue Familie habe ich im Filmmuseum Potsdam gefunden und es freut mich sehr", sagt Horst Klein bei der Übergabe der Materialien. Am 3. Januar 1994 stirbt Klein in Berlin.
In den Sammlungen des Filmmuseums befinden sich das Fotoarchiv mit mehr als 2.500 Bildmotiven zur Geschichte der SBZ und der DDR ab 1947, das Tonarchiv, in dem unter anderem politische Reden und Lieder aus der DDR-Geschichte aufgezeichnet wurden, das Filmarchiv mit dokumentarischen Beiträge und Ausschnitten aus den Jahren 1949 bis 1990 sowie die Tagebücher Horst Kleins. Darüber hinaus besitzt das Filmmuseum Kleins private Film- und Vorführtechnik, mit der er sein Studio ausgerüstet hatte.
Zusammenstellung Peter Warnecke nach den Tagebüchern Horst Kleins