Harry Hindemith

Biographie


Harry Hindemith (1948); Foto: E. Kilian



16. Juni 1906

Geboren in Brüssel

Hindemith studiert an der Musikhochschule in Mannheim und in Karlsruhe. Er arbeitet als Bankbote und nimmt Schauspielunterricht bei Hans Finohr in Würzburg.

1925

Er wird Mitglied des kommunistischen Jugendverbandes (KJVD). Drei Jahre später tritt er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei.

1930

Bühnendebüt am Stadttheater Würzburg. Weitere Stationen sind Allenstein und Wuppertal.

1933

Hindemith wird von den Nazis verhaftet und erhält Auftrittsbeschränkung wegen seiner KPD-Mitgliedschaft.

1937

Er wird Mitglied der NSDAP.

1944

Filmdebüt in Junge Adler (RE: Alfred Weidenmann). Hindemith hat einen kurzen Auftritt.

1945

Nach Kriegsende spielt er am Theater in Rostock. Gustav von Wangenheim holt ihn nach Berlin ans Deutsche Theater, wo er neben Paul Wegener in der Eröffnungsinszenierung von Lessings "Nathan der Weise" spielt.

Er wird KPD- und später SED-Mitglied.

1946

Hindemith spielt seine erste Hauptrolle als Kriegsheimkehrer Iller im DEFA-Film Irgendwo in Berlin (RE: Gerhard Lamprecht).

1949

Er übernimmt die Rolle des einfachen Arbeiters Ernst Weber in Unser täglich Brot (RE: Slatan Dudow), der dem kleinbürgerlichen Vater und dem intellektuellen Bruder mit Selbstbewusstsein gegenübertritt.

1954

Engagement an der Volksbühne und am Maxim-Gorki-Theater

1961

Hindemith arbeitet erstmals fürs Fernsehen in der DDR und spielt in dem Fünfteiler Gewissen in Aufruhr (RE: Hans-Joachim Kasprzik) mit. In den folgenden Jahren ist er vor allem fürs Fernsehen tätig, wirkt an kulturpolitisch wichtigen Mehrteilern wie Krupp und Krause (RE: Horst E. Brandt, Heinz Thiel) und Der Sonne Glut (RE: Christian Steinke, Roland Oehme) mit.

60er / 70er Jahre

In immer stärkerem Maße wird Hindemith fürs Fernsehen tätig. Sein Rollenklischee vom aufrechten Arbeiter, dessen klassenbewusstes Verhalten vorbildhaft für den sozialistischen Menschen in der DDR wirken sollte, kann er nur in einigen Filmen durchbrechen, so als eigenwilliger Patriarch einer Fischerei-Brigade in Hochzeit in Länneken 1964 (RE: Heiner Carow), als spießbürgerlicher Meister in Die besten Jahre 1965 (RE: Günther Rücker) und als arbeiterfeindlicher Prügelpauker der 30er Jahre in Kuttel 1961 (RE: Siegfried Menzel).

Er engagiert sich als Vorsitzender des Clubs der Filmschaffenden und als Vorsitzender der Gewerkschaft Kunst in Berlin.

1973

Hindemith hat seinen letzten Auftritt in dem Fernsehfilm Ninotschka sucht den Frühling (RE: Ursula Schmenger).

21. Januar 1973

Gestorben in Ost-Berlin



Zusammenstellung der biographischen Daten: P. Warnecke