Das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 gilt als der aussichtsreichste Versuch, das Nazi-Regime zu stürzen. Bekanntlich scheiterte dieser Versuch, und die Aufständischen um Graf von Stauffenberg wurden hingerichtet. Obwohl es neben diesen hochrangigen Funktionären und Offizieren und den Galionsfiguren Sophie und Hans Scholl weitere Widerstandskämpfer*innen in zivilen, gewerkschaftlichen, kirchlichen oder parteinahen Gruppen gab, blieb dieses Kapitel des deutschen Widerstands lange Zeit unterbelichtet und im öffentlichen Diskurs mit Ambivalenz behaftet.
Es war eine in Deutschland geborene Jüdin, Hava Kohav Beller, die 1991 mit »The Restless Conscience« den Widerstand im NS-Staat erstmals ausführlich filmisch würdigte. Ihr sensibler Dokumentarfilm wurde 1992 für den Oscar nominiert. Im selben Jahr wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Nun kommt die Regisseurin nach Berlin und übergibt ihren filmischen Vorlass der Deutschen Kinemathek. Im Filmmuseum Potsdam spricht Hava Beller über die Entstehung des Films und die Verbindungen zu ihrem Leben und weiteren filmischen Werk.
Podiumsgespräch mit Regisseurin Hava Kohav Beller und Johannes von Moltke (Filmwissenschaftler) - mit Filmausschnitten
Moderation: Jennifer Borrmann (Deutsche Kinemathek)
In englischer Sprache, mit Übersetzung
(Eintritt frei)
Ausstellung und Begleitprogrammbis 1.2.2026Adolf Eichmann, der ehemalige Obersturmbannführer der SS im Berliner Reichssicherheitshauptamt, war einer der berüchtigtsten Holocaust-Täter und maßgeblich für die Deportation und Ermordung von Jüdinnen und Juden verantwortlich. Der Gerichtsprozess gegen Eichmann im Jahr 1961 war der erste, in dem Überlebende in großer Zahl vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten und den Schmerz und das Leid der Opfer dokumentierten. Erst durch ihre Aussagen entwickelte sich ein weltweit tieferes und umfassenderes Verständnis des Holocaust.Die Sonderausstellung orientiert sich an Erzählweisen des Agentenfilms. Sie macht Eichmanns Ergreifung und den Prozess gegen ihn anhand von Exponaten nachvollziehbar. Zugleich regt sie Fragen dazu an, welche Erzählungen und Bilder unser mediales Gedächtnis prägen.Im 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt die Ausstellung ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Die Sonderausstellung wird von einem umfassenden Film- und Vermittlungsprogramm begleitet.Veranstaltet von der Adolf Rosenberger gGmbH und dem Filmmuseum PotsdamSchirmherr:Günther Jauch