Drei von sich selbst genervte und von der Wiedervereinigung frustrierte Twens planen, einen hohen Repräsentanten des Staates mit Hilfe eines präparierten ferngesteuerten Spielzeugautos, das sie unter seine Limousine lenken wollen, in die Luft zu sprengen. Der Plan misslingt und am Ende ihres Marschs durch den Terror kehren die drei in den Schoß der Gesellschaft zurück. Der Film ist einerseits als grelle Satire auf die RAF und ihre Methoden angelegt und lässt andererseits politische Gesinnung als Ware erscheinen, deren Aneignung man mit dem Stehlen von Gütern aus einem Kaufhaus vergleichen kann.
Zu Gast: Philip Gröning
Filme prägen unser Bild von der Vergangenheit. Sie bewegen emotional, vermitteln Identität, sind ein fester Bestandteil der historisch-politischen Bildung und stoßen immer wieder gesellschaftliche Debatten an. Geschichtsthemen finden heute im Kino, im Fernsehen und in Streaming-Angeboten ein erstaunlich großes Publikum. Was sagt das über unsere Kultur? Wie beeinflussen Filme unsere Geschichtsbilder? Welche Erzählungen vermitteln sie den nachwachsenden Generationen? Moving History - Festival des historischen Films ist das erste deutsche Festival, das Filme mit historischen Themen aus der aktuellen Film- und Fernsehproduktion sowie der gesamten Filmgeschichte einem breiten Publikum präsentiert. Margarethe von Trotta steht dem Festival als Schirmherrin und Beraterin zur Seite. Die erste Ausgabe des Festivals widmet sich der filmischen Wahrnehmung der RAF. Gezeigt werden fiktionale und dokumentarische Werke aus den vergangenen 50 Jahren und aktuelle Produktionen, die sich mit Aspekten der Entstehung des deutschen Linksterrorismus wie auch dessen Einflüssen, Wirkungen und Folgen befassen.
Rund um das Filmprogramm vertiefen eine Masterclass, zwei Werkstattgespräche und ein Symposium das Thema Geschichte im Film.
www.moving-history.de