Die Spur des Fremden

In einer US-amerikanischen Kleinstadt spürt Mr. Wilson von der Alliierten Kriegsverbrecherkommission einem Nazi nach: Franz Kindler gilt als einer der geistigen Väter der Konzentrationslager und als Erfinder der Gaskammern. Unter falschem Namen hat dieser die Tochter des ortsansässigen Richters geheiratet. Seine Frau entdeckt bald seine wahre Identität.
Orson Welles' Klassiker des amerikanischen Nachkriegskinos und Film Noir gilt als erster Spielfilm, der authentische Aufnahmen aus deutschen Konzentrationslagern zeigte.
Edward G. Robinson, der bereits in »Ich war ein Spion der Nazis« (1939) den Nazi jagte, spielt Mr. Wilson. Der Schauspieler engagierte sich früh gegen den Nationalsozialismus. 1938 versuchte er gemeinsam mit zahlreichen anderen Filmschaffenden vergeblich den amerikanischen Kongress für einen Boykott gegen das Dritte Reich zu gewinnen.

Dates

16 August 2025 | 19:30

How to catch a Nazi - Sommerfilmreihe

Brisante, spannende und auch humorvoll bis parodistische Spielfilme, die thematisieren, wie Nazis gejagt und ergriffen werden:Hollywood widmete sich diesem Thema schon ab 1939. In »Ich war ein Spion der Nazis« über einen NS-Spionagering in den USA wirkten zahlreiche deutsche Emigrant*innen mit. In Alfred Hitchcocks »Der Auslandskorrespondent« (1940) wiederum deckt ein Sensationsreporter in Europa einen deutschen Spionagering auf. In einer Rundfunkansprache wendet er sich am Ende an die US-Bevölkerung, die er zur Wachsamkeit und zum Überdenken ihrer Neutralität auffordert.1946, kurz nach Kriegsende, thematisiert »Die Mörder sind unter uns« als erste deutscher Nachkriegsspielfilm, wie ein Nazi und Kriegsverbrecher entlarvt wird. Im gleichen Jahr entstand Orson Welles' »Die Spur des Fremden«, in dem ein in einer amerikanischen Kleinstadt untergetauchter ehemaliger KZ-Scherge aufgespürt wird.Mit weiteren internationalen Produktionen namhafter Regisseure - unter anderen Quentin Tarantinos teilweise in Babelsberg produzierter »Inglourious Basterds« - spannt die Reihe den Bogen bis in die 2010er Jahre. 2018 entstand die Netflix-Produktion »Operation Finale«, in der es um die Ergreifung Adolf Eichmanns geht und der in engem Zusammenhang mit unserer Sonderausstellung steht.