Berlin, Frühjahr 1945. Die junge Malerin Susanne Wallner, die das KZ überlebt hat, kehrt nach Berlin zurück, doch ihre Wohnung ist von dem durch den Krieg traumatisierten Chirurgen Hans Mertens besetzt. Man arrangiert sich bezüglich der Wohnung, und mit Susannes Unterstützung findet Mertens neuen Lebensmut, bis ihm zufällig sein früherer Hauptmann begegnet: Ferdinand Brückner, der am Weihnachtsabend 1942 an der Ostfront den Befehl zu einer brutalen Vergeltungsaktion gegen Zivilisten gegeben hatte. In letzter Minute kann Susanne Mertens davor bewahren, Selbstjustiz zu üben und plädiert dafür, Brückner vor ein Kriegsgericht zu stellen.
Die Mörder sind unter uns
war die erste deutsche Spielfilmproduktion nach 1945, gedreht in den Trümmern Berlins und in den Babelsberger Althoff-Studios, in denen kurz nach Drehstart auch die DEFA gegründet wurde.
Brisante, spannende und auch humorvoll bis parodistische Spielfilme, die thematisieren, wie Nazis gejagt und ergriffen werden:Hollywood widmete sich diesem Thema schon ab 1939. In »Ich war ein Spion der Nazis« über einen NS-Spionagering in den USA wirkten zahlreiche deutsche Emigrant*innen mit. In Alfred Hitchcocks »Der Auslandskorrespondent« (1940) wiederum deckt ein Sensationsreporter in Europa einen deutschen Spionagering auf. In einer Rundfunkansprache wendet er sich am Ende an die US-Bevölkerung, die er zur Wachsamkeit und zum Überdenken ihrer Neutralität auffordert.1946, kurz nach Kriegsende, thematisiert »Die Mörder sind unter uns« als erste deutscher Nachkriegsspielfilm, wie ein Nazi und Kriegsverbrecher entlarvt wird. Im gleichen Jahr entstand Orson Welles' »Die Spur des Fremden«, in dem ein in einer amerikanischen Kleinstadt untergetauchter ehemaliger KZ-Scherge aufgespürt wird.Mit weiteren internationalen Produktionen namhafter Regisseure - unter anderen Quentin Tarantinos teilweise in Babelsberg produzierter »Inglourious Basterds« - spannt die Reihe den Bogen bis in die 2010er Jahre. 2018 entstand die Netflix-Produktion »Operation Finale«, in der es um die Ergreifung Adolf Eichmanns geht und der in engem Zusammenhang mit unserer Sonderausstellung steht.