Der Übergang

Das Spielfilmdebüt des chilenischen Exilanten Orlando Lübbert ist dessen einzige Regiearbeit im DEFA-Studio. Der Film begleitet die Flucht dreier chilenischer Oppositioneller - eines Arbeiters, eines Beamten und eines Studenten - über die Anden nach Argentinien nach der Machtübernahme durch die Militärjunta. Als Mischung aus Kammerspiel und Western gelingt ein reflexiver Blick auf politisches Bewusstsein und Handeln. Lübbert kehrte 1995 nach Chile zurück; sein Spielfilm »Taxi para tres« (2001) wurde ein internationaler Erfolg.
Mit Vorfilmen
Einführung: Mirko Wiermann (DEFA-Stiftung)

Vergangene Vorstellungen

14 September 2023 | 19:00

Der andere Blick: Chile 1973

Im September jährt sich der Sturz Salvador Allendes als Präsident von Chile zum 50. Mal. Als Führer der Unidad Popular, eines Bündnisses sozialistischer, kommunistischer und links-liberaler Parteien, hatte Allende sich seit seiner Wahl zum Staatsoberhaupt im November 1970 bemüht, ein sozialistisches Wirtschafts- und Sozialsystem in Chile zu etablieren. Sein Sturz und Tod durch einen Militärputsch unter General Augusto Pinochet am 11. September 1973 stellt ein Ereignis mit tiefgreifenden gesellschaftlichen und politischen Veränderungen dar. Tausende Chilenen verließen ihre Heimat und flohen in andere Länder. Die DDR nahm auf Weisung Erich Honeckers viele Asylsuchende unter dem Motto »Solidarität mit Chile« auf, legte aber zugleich fest, dass nur Anhänger*innen der Unidad Popular Zuflucht gewährt wurde. Mitte der 1970er-Jahre lebten und arbeiteten bis zu 2.000 Chilen*innen in der DDR. Einige von ihnen auch beim Film.