Thomas Brasch und Jurek Becker erzählen die Geschichte des erfolgreichen amerikanischen Regisseurs Cornfield, der 1987 in Deutschland einen Dokumentarfilm über ein Nazi-Filmprojekt drehen will. Schon sehr bald wird klar, dass Cornfield in Wahrheit kein dokumentarisches Ziel verfolgt, sondern vielmehr mit Hilfe der Dreharbeiten hofft, sein persönliches Holocaust-Trauma zu überwinden: Der ungarische Jude und KZ-Häftling Cornfield hat während des Zweiten Weltkrieges in einem Nazi-Propagandafilm mitgespielt, in dessen Folge ein KZ-Mithäftling umkam. Kunstvoll, fast mystisch und eher reduziert skizziert Thomas Brasch in der Figur Cornfields das Psychogramm einer zerrissenen Persönlichkeit auf der Suche nach der Wahrheit. Vor zehn Jahren starb der Schriftsteller, Dramatiker und Filmregisseur Thomas Brasch. In Erinnerung an den großen Intellektuellen der DDR, der 1945 als Sohn deutsch-jüdischer Emigranten in England geboren wurde und im November 2001 an Herzversagen gestorben ist, zeigt das Jüdische Filmfestival seinen 1988 gedrehten Spielfilm. Der Film, in dem Weltstar Tony Curtis die Hauptrolle spielt, wurde 1988 zu den Filmfestspielen in Cannes eingeladen. Katharina Thalbach, die in fast allen allen Spielfilmen von Thomas Brasch die weibliche Hauptrolle spielte, ist Herausgeberin von Gedichten aus Braschs Nachlass. Einige von ihnen wird sie vor der Vorführung vortragen.
Hinweis: Am 31. Mai zeigt das Filmmuseum Potsdam den Dokumentarfilm "Brasch - Das Wünschen und das Fürchten".
Past Dates
22 Mai 2011 | 18:00
22 Mai 2011 | 11:00