Der in Jerusalem anberaumte Prozess gegen Adolf Eichmann, einem der Hauptorganisatoren des Holocaust, erregte weltweit große Aufmerksamkeit. Möglich wurde dies auch durch eine umfassende mediale Aufbereitung durch den jungen Filmproduzenten Milton Fruchtman und dessen Regisseur Leo Hurwitz. Fruchtman überzeugte die Richter und schließlich Israels Premierminister Ben Gurion davon, dass der Prozess der ganzen Welt sichtbar gemacht werden müsse, damit die Überlebenden eine Stimme erhielten. Die Übertragung in 38 Länder - vier Monate lang, Tag für Tag - wurde zum größten globalen Fernsehereignis des noch jungen Mediums. Spannend erzählt die BBC-Produktion Fruchtmans und Hurwitz' Geschichte als Spielfilm nach.
Ausstellung und Begleitprogramm27.3.2025 bis 1.2.2026Adolf Eichmann, der ehemalige Obersturmbannführer der SS im Berliner Reichssicherheitshauptamt, war einer der berüchtigtsten Holocaust-Täter und maßgeblich für die Deportation und Ermordung von Jüdinnen und Juden verantwortlich. Der Gerichtsprozess gegen Eichmann im Jahr 1961 war der erste, in dem Überlebende in großer Zahl vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten und den Schmerz und das Leid der Opfer dokumentierten. Erst durch ihre Aussagen entwickelte sich ein weltweit tieferes und umfassenderes Verständnis des Holocaust.Die Sonderausstellung orientiert sich an Erzählweisen des Agentenfilms. Sie macht Eichmanns Ergreifung und den Prozess gegen ihn anhand von Exponaten nachvollziehbar. Zugleich regt sie Fragen dazu an, welche Erzählungen und Bilder unser mediales Gedächtnis prägen.Im 80. Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzt die Ausstellung ein klares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Die Sonderausstellung wird von einem umfassenden Film- und Vermittlungsprogramm begleitet.Veranstaltet von der Adolf Rosenberger gGmbH und dem Filmmuseum PotsdamSchirmherr:Günther Jauch