Salomon Anskis »Der Dybbuk« gilt heute als das meistgespielte jüdische Theaterstück überhaupt. Es ist ein wundervolles Melodrama, bestehend aus alten jüdischen Legenden, geheimnisvollen mystischen Erfahrungen und einem kabbalistischen Bilderreigen, den der polnisch-jüdische Regisseur Michal Waszynski auf die Leinwand bannte. Mit berührenden Passagen, Liedern und einer visuellen Choreographie religiöser Vorstellungen zeigt der Film 1937 kurz vor der Vernichtung noch einmal die Welt des jüdischen Shtetl in Osteuropa. Der Film verbindet kabbalistische Tradition mit weiblicher Selbstbestimmung und visualisiert auf einmalige Weise den zentralen Gedanken aus dem Hohelied Salomons, dass die Liebe stärker sein kann als der Tod.
Einführung: Prof. Dr. Frank Stern (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam/ Universität Wien)
Die Filmreihe begleitet ein Seminar, das derzeit am Potsdamer Moses Mendelssohn Zentrum angeboten wird.