Die DDR gründete ihre Legitimation wesentlich auf praktizierten Antifaschismus und die damit verbundene Vorstellung von der Bewältigung der Vergangenheit. Die Autorin Elke Schieber, die viele Jahre die Sammlungsabteilung im Filmmuseum Potsdam leitete, widmet sich mit ihrer umfassenden Dokumentation der filmischen Darstellung des jüdischen Lebens, der Judenverfolgung, dem Antisemitismus, aber auch zum Beispiel dem Israel-Palästina-Konflikt. Die kommentierte Materialsammlung verdeutlicht, welche Wurzeln, Strategien, Variablen und Konstanten es in den audiovisuellen Medien der DDR in Bezug auf diese Themen gab.
Buchpräsentation mit Autorin Elke Schieber
Moderation: Prof. Dr. Frank Stern (Kultur- und Filmwissenschaftler)
100 Jahre Ufa sind auf erfolgreiche und gleichermaßen schmerzhafte Weise mit dem künstlerischen Wirken jüdischer Filmschaffender verbunden. Nach 1933 entsprachen sie nicht den herrschenden rassistischen Leitbildern, wurden entlassen, vertrieben, verfolgt oder ermordet. Lange bevor die Konzentrationslager des Deutschen Reiches ihre mörderische Arbeit begannen, wurde eine ganze filmische Kulturepoche vernichtet. Nur wenigen war es vergönnt, ihre Karriere im Exil fortzusetzen. Der Verlust für die deutsche Filmwirtschaft ist bis heute spürbar. Das 100. Jubiläum der Ufa ist ein gegebener Anlass, die Erinnerung an jüdische Filmschaffende, ihre Vertreibung und ihr Exil wach zu rufen. In diesem Jahr widmet sich das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg daher einem der heute nur wenig erinnerten Filmkünstler: Emeric Pressburger war einer der produktivsten Drehbuchautoren, Produzenten und Regisseure. Exemplarisch beleuchtet die Hommage Pressburgers Filmschaffen bei der Ufa, in den Kriegsjahren in London sowie in den 1950er Jahren.
In Zusammenarbeit mit der Ufa GmbH