Tanzszenen, die an tabuisierte Orte führen und mit den erotischen Reizen der Tänzerinnen spielen, wurden oft zensiert. Heute sind die erhaltenen Zensurausschnitte vielfach jedoch die einzigen Spuren dieser Filme. Ursula von Keitz, Direktorin des Hauses und Kuratorin der Ausstellung, stellt in einer kurzen Präsentation von Filmausschnitten verruchte Filmtänze der Stummfilmzeit vor und betrachtet sie im (film-)historischen Kontext. Im Anschluss an die Präsentation wird der Kurzspielfilm
Tanz der Salomé
aus dem Jahr 1906 von 35mm zu sehen sein. Darauf folgt der auch für seinen »Apachentanz« berühmte Asta Nielsen-Film
Abgründe
. In dem Melodrama spielt Asta Nielsen Magda Vang, die ihren Verlobten, einen Pfarrerssohn, für einen Zirkusartisten verlässt. Auch in ihren weiteren Filmen spielte Asta Nielsen Frauen, deren Verhalten nicht den gesellschaftlichen Konventionen entspricht.
Mit Kurzfilmprogramm »Verrucht. Film, Tanz und Zensur«
Live am Klavier: Eunice Martins
Die multimediale Ausstellung zeigt das facettenreiche Wechselspiel von Tanz und Filmkamera und führt in den Ballsaal, die Disco, den Probenraum und auf die Bühne. Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme stellen den Tanz in Beziehung zu Politik und Hochkultur, zu Glamour, Kitsch und Underground.