2008

Hexe Lilli geht zum Film
7. November 2008 - 20. September 2009
Familienausstellung
"Wie entsteht ein Film?" - diese Frage stand im Zentrum der Familienausstellung, die den jüngsten Museumsbesuchern Gelegenheit bot, sich in zahlreichen Filmberufen selbst auszuprobieren. Die Berufe wurden anhand des Kinderfilms "Hexe Lilli" erklärt, dessen Dreharbeiten in den Babelsberger Filmateliers gerade abgeschlossen worden waren. Ausgewählte originale Sets und Modelle des Szenenbildners Isidor Wimmer wurden im Museum aufgebaut und um Werkstätten ergänzt, in denen die Ausstellungsbesucher selbst Set-Modelle basteln, Kostüme schneidern, Szenen nachspielen und mit einer Kamera aufnehmen konnten. Einer der Filmhelden, die Trickfigur Hektor, führte durch die Ausstellung: Auf Texttafeln erklärte er einzelne Filmberufe und berichtete von seinen Erlebnissen während der Dreharbeiten. Workshops für Kindergruppen gehörten ebenso zum museumspädagogischen Angebot wie die Vorführung des fertigen Kinofilms, um dessen Herstellung sich die Ausstellung drehte. Mehr
Kuratorin: Ugla Gräf (FMP)
Gestaltung: Robert Samtleben (Art Department Babelsberg), h neun (Berlin)
Plakat: Kerstin Barkmann (FMP)

Thälmann, Muck & Co. - Originale aus den Sammlungen des Filmmuseums
18. Juli 2008 - 21. Juni 2009
Mit Stücken aus der DEFA-Sammlung erweiterte das Filmmuseum seine Ständige Ausstellung zur Babelsberger Filmgeschichte, darunter bekannte, in der Mehrheit aber unbekannte oder lange nicht gezeigte Exponate: akribisch gebaute Filmmodelle, atmosphärisch dichte, malerische Szenenbildentwürfe, mit Stoffproben versehene Entwürfe von Kostümbildnern, ausdrucksstarke Filmplakate und nicht zuletzt Filmtechnik, die bei der DEFA zwischen 1946 und 1990 zum Einsatz kam. Viele der ausgestellten Stücke trugen sichtbare Gebrauchsspuren und die Patina vergangener Jahrzehnte - eine Entdeckungsreise in die jüngere Film- und Zeitgeschichte anhand konkreter Filmproduktionen.
Die Exposition verwies auf die Museumssammlung als Schatzkammer der Geschichte: Manches Stück gelangt zu Ruhm, anderes bleibt unbeachtet. Sammlungsgegenstände liegen gewöhnlich in trautem alphabetischen Nebeneinander in den Archivregalen, die Zeit auf ihrer Seite. Immer wieder graben sich Historiker durch die Bestände, wählen aus, stellen Zusammenhänge her, bewerten. Jede Generationen sieht mit anderen Augen auf dieselben Dinge, entdeckt Neues, Überraschendes - so auch diesmal. Mehr
Kuratoren: Sammlungsabteilung, Ugla Gräf (FMP)

"Ich war nie ein Star" Günther Lüders - Schauspieler, Regisseur, Rezitator
18. April - 22. Juni 2008
Ausstellung und Katalog erzählten die Lebensgeschichte eines vielseitigen Künstlers: Als Sohn eines Lübecker Unternehmers hatte Günther Lüders (1905 -1975) zunächst eine Lehre als Kaufmann zu absolvieren, bevor der Vater ihm gestattete, seinen Neigungen nachzugehen und Schauspieler zu werden. Die Ausbildung am Lübecker Stadttheater ab 1923 bezahlte der junge Eleve vom eisern gesparten Lehrlingsgeld. Lehr- und Wanderjahre auf verschiedenen Bühnen der Weimarer Republik folgten, zunächst in Neben-, bald auch in Hauptrollen. Mit Ringelnatz-Gedichten begann Lüders’ Erfolg als Rezitator. 1934 wurde die Ufa auf den schlaksigen, hochgewachsenen Norddeutschen aufmerksam und verpflichtete ihn für den Film. Sein Engagement fürs politische Kabarett mündete 1935 in Verhaftung, KZ-Aufenthalt und ein sich anschließendes einjähriges Berufsverbot. Als er wieder spielen durfte, verlegte er sich auf Komödien. Berühmt wurde Lüders 1944 durch die Rolle des Matrosen Jens Veersen in «Große Freiheit Nr. 7» unter der Regie von Helmut Käutner. Nach dem Krieg inszenierte er auch für Bühne und Film. Als Rezitator der geliebten Dichter Ringelnatz, Morgenstern, Busch und Thomas Mann bleibt er unvergessen. Mehr
Kurator: Ulrich Liebe (Schöppenstedt)

Michael Ende - Magische Welten
22. Februar - 5. Oktober 2008
Michael Ende zählt zu den erfolgreichsten Schriftstellern der Nachkriegszeit. Fast jedes Kind kennt Die Unendliche Geschichte, Jim Knopf und Momo - nicht nur aus Büchern. Endes sympathische Helden sind allgegenwärtig, ihre Verwandlung und Verwertung ist erstaunlich: Sie erscheinen in Kino und Fernsehen, auf der Theaterbühne, als Zeichentrickfiguren, als Marionetten, im Hörspiel oder als Musicalfiguren. Die Ausstellung und das begleitende Buch beleuchteten neben den biographischen Prägungen des Autors vor allem dessen Schreiben und die vielfältigen Genres, in die sein Werk Eingang fanden. Auch das Ringen des Künstlers um den Kern seiner Ideenwelt, deren Verformung er sich entschieden widersetzte, wurde dokumentiert.
Kinderführungen und Workshops erschlossenen den jüngsten Besuchern Endes magische Welt. Der gleichnamige Katalog erschien im Henschelverlag Berlin. Die Ausstellung, vom Deutschen Theatermuseum München konzipiert, war für Potsdam ergänzt und neu gestaltet worden. Mehr
Kuratorinnen: Petra Hebeisen, Heike Jahnz (Theatermuseum München), Ugla Gräf (FMP)
Plakat: h neun, Berlin
Katalog: Roman Hocke (Rom), Uwe Neumahr (München)