eigtl Ilse Charlotte Still
- 11. Juli 1921
- Geboren in Batavia (Jakarta)/Java (damals Niederländisch-Ostindien)
- Vater: Holländischer Plantagenbesitzer
- Mutter: Österreicherin
- 1930
- Die Familie zieht nach Frankfurt am Main. Ilse geht mit den Eltern oft ins Theater und will unbedingt Schauspielerin werden.
- 1936
- Umzug nach Wien. Sie wird am Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen und wird fünf Monate lang als Schauspielerin ausgebildet. Reinhardt wählt sie für eine Hauptrolle in seiner Inszenierung von "Das Glück" im Theater in der Josefstadt.
- 1937
- Sie besteht in Wien ihre Schauspielprüfung. Filmregisseur Géza von Bolváry sieht sie auf der Bühne und engagiert sie für ihren ersten Film
Finale (Die unruhigen Mädchen), wo sie mit Käthe von Nagy, Lucie Englisch und Hans Moser spielt. Bei der Premiere des Films in Berlin wird die Ufa auf die junge Darstellerin aufmerksam, sie bekommt einen Vertrag und zieht nach Berlin.
- 1938
- Der Film
Frau Sixta hat Premiere. Ihr nächster Film
Das Leben kann so schön sein wird nach der Wiener Uraufführung verboten, weil er den "bevölkerungspolitischen Grundsätzen des Nationalsozialismus" widerspricht.
- 1939
- Werner gelingt der Durchbruch als eine der Partnerinnen von Willi Forst in
Bel ami. Der Liebling schöner Frauen und sie wird von der deutschen Kinoindustrie zum Idealbild der deutschen Frau aufgebaut.
- 1940
- Hauptrollen in den Propagandafilmen
Das Wunschkonzert (R: Eduard von Borsody) und
U-Boote westwärts (R: Gunther Rittau). Die Handlung von
Das Wunschkonzert beginnt während der Olympischen Spiele 1936 und endet in der Gegenwart; der Film malt ein optimistisch geschöntes Bild, nicht nur von der Reichshauptstadt Berlin, sondern auch von der tapferen deutschen Frau und ihrer Treue und legitimiert nebenbei den Einsatz der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg. Der Film wird, mit allen ehrenden Prädikaten versehen, groß gestartet und zum riesigen Publikumserfolg.
- 1940
- Sie nimmt erste Platten mit orchestrierten, gepfiffenen Liedern auf; das massenwirksame Radioprogramm "Das Wunschkonzert" steigert ihre Popularität weiter.
- 1941
- In dem historischen Film
Die schwedische Nachtigall spielt sie, facettenreicher als zuvor, den Weg einer Tochter, die gegen ihren Willen verheiratet werden soll, zur reifen Frau, einem gefeierten, aber einsamen Opernstar, der auf privates Glück verzichtet. Die Singstimme im Film gehört der berühmten Opernsängerin Erna Berger.
- 1942
- Die musikalische Ilse Werner, ohne Notenkenntnisse aber mit absolutem Gehör, hätte gern Musik studiert. Helmut Käutners flotter, unterhaltsamer Film
Wir machen Musik mit einer spielenden, singenden und am Ende auch tanzenden Werner wird ihr größter Erfolg. Die Rolle der selbstbewussten Musikstudentin, die ihren Lehrer liebt, seine Frau wird und alles dafür tut, dass nicht nur sie, sondern auch er erfolgreich wird, ist ihr auf den Leib geschrieben. Gleichzeitig darf sie bei den Dreharbeiten zum Ufa-Jubiläumsfilm
Münchhausen, die acht Monate dauern, als Prinzessin Isabella d´ Este die schönsten Kostüme tragen.
- 1943
- Drehbeginn für einen der schönsten Hamburg-Filme im Seemannsmilieu mit Hans Albers und Hans Söhnker. Werner spielt mit Charme und Zartheit in
Große Freiheit Nr. 7 die Gisa, ein scheues junges Mädchen, in das sich ein alter Seebär und Kneipensänger verliebt. Der Film kam erst nach Kriegsende in die deutschen Kinos und wurde ein nachhaltiger Erfolg.
- 1948
- Heirat mit dem amerikanischen Journalisten John de Forest und Umzug in die USA. Die Ehe ist nicht von Dauer.
- 1949
- Erstmals nach Kriegsende steht Werner in Österreich vor der Kamera und spielt sie in dem Film
Geheimnisvolle Tiefe unter der Regie von G. W. Pabst. Dieser wird ebenso wenig ein Erfolg wie die folgenden, die sie bis Mitte der 50er Jahre dreht.
- 1954
- Sie geht mit Joseph Niessen eine zweite Ehe ein. Auch diese Verbindung dauert nicht.
- 1958
- Werner beginnt auf Bühnen, im Rundfunk und später auch im Fernsehen eine neue Karriere, die auf ihren Pfeifkünsten und ihrem Unterhaltungstalent basiert. Von Zeit zu Zeit spielt sie auch am Theater.
- 1960
- Sie singt und moderiert bei Radio Luxemburg zum ersten Mal eine Sendung. In den folgenden Jahrzehnten bestreitet sie zahlreiche musikalische Abende, teils allein, teils mit Kollegen.
- 1965
- In der Rolle der Mutter in der TV-Serie
Die Braut meiner Söhne gelingt ihr der Wechsel in ein altersgemäßes Rollenfach.
- 1982
- Sie übernimmt von Alfred Biolek dessen Talkshow im Kölner "Senftöpfchen".
- 1990
- Ilse Werner erhält für ihre Rolle im Kinofilm
Die Hello-Sisters gemeinsam mit Gisela May und Harald Juhnke einen Bundesfilmpreis.
- 08.08.2005
- Gestorben in Lübeck
- 24.08.2005
- Ilse Werner wird auf dem Goethe-Friedhof Potsdam-Babelsberg beigesetzt.