Zum 70. Geburtstag von Peter Kahane, Donat Schober und Evelyn Schmidt

Zum 70. Geburtstag

Peter Kahane *30.5.1949
Donat Schober *9.6.1949
Evelyn Schmidt *20.6.1949


Im Jahr der EU-Wahlen 2019 wird für die europäische Gemeinschaft von Politikern oft das Bild des Hauses bemüht, in dem Vielfältigkeit gebunden ist. Der Blick in den Vorgarten beweist anderes. Zumal das gedachte Haus für den einen das Eigenheim, die dritte Eigentumswohnung, für andere ein Mehrparteienhaus ist.
In der DDR standen Neubaublocks: Dem einen Gräuel, Ghetto, Störgeräusch durch dünne Betonwand, dem anderen endlich das eigene Klo. Halb Europa zieren diese Blöcke. Individuelles ist harte Arbeit. Ein sich Reiben in und an vier Wänden. Nicht offensichtlich. Unbedingt möglich.

Im Jahr der EU-Wahlen 2019 werden drei Filmemacher der DDR 70 Jahre alt. In ihren Filmen bis 1989 verhandelten sie einen Alltag, der heute der Vergangenheit angehört. Sie drehten Filme, die über Zukunft sprachen, in dem sie die Gegenwart zeigten. Sie erzählten über das Ist, das es besser zu machen galt. Film in der DDR war ein Austausch von Gedanken mit einem Zuschauer, dem Decodieren zuzutrauen war. Wunsch und Wirklichkeit. Abbild und Widerspruch. Leben lernen in langsamem Tempo. Lange-Weile ein Gut. Oder Ausrufe-zeichen vor den Latz geknallt. Oder Fragezeichen. Jedenfalls Zeichen: Auf jeder Arbeitsstelle mindestens eine Sansevieria!?

1989, im Lebensalter von 40 Jahren, Arbeit und Arbeits-Suche der drei Filmemacher in einem unbekannten Leben. Neue Bilder. Metaphern, die übersetzt werden müssen. Fakten, die keine mehr sind. Bilder, die Abbild bleiben. Doppeldeutigkeit passé. Da muss Poesie neu gefunden werden.
Nicht allen drei Filmemachern gelingt die störfreie Fortführung des Begonnenen, der eigenen Arbeit. Doch Handwerk und Qualität bleiben. Sichtbar. Es lohnt, die Filme zu suchen und sehen. Auch im Vergleich der zeitlichen Läufe.


Das Filmmuseum Potsdam gratuliert herzlich zum Geburtstag.



In den Sammlungen des Filmmuseums werden Presseausschnitte gesammelt. Zu Filmen und Personen. Sie spiegeln die Resonanz der Schriftmedien zu Filmen, zu den Filmemachern.