Aufnahmen vom Prozess gegen Adolf Eichmann, hauptverantwortlich für die Ermordung von 6 Millionen Jüd*innen, kontextualisiert der deutsch-jüdische Publizist, Filmemacher und Emigrant Erwin Leiser, indem er ihnen Archivbilder der furchtbaren Auswirkungen des NS-Antisemitismus beiseite stellt. In eigens angefertigen Aufnahmen kommt außerdem der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer zu Wort, der damals die Frankfurter Auschwitz-Prozesse vorbereitete.
Mit dem von dem Schweizer Filmproduzenten Lazar Wechsler zusammen mit Artur Brauner realisierten Film wollte Leiser das deutsche Publikum über die Hintergründe der in Jerusalem verhandelten Verbrechen aufklären. Er wird zu einer stummen Klage, wenn bei den Bildern der Deportationen der Ton aussetzt.
Adolf Eichmann war als Obersturmbannführer der SS maßgeblich für die Deportation und Ermordung von Jüdinnen und Juden verantwortlich. Der Gerichtsprozess gegen ihn im Jahr 1961 war der erste, in dem Überlebende in großer Zahl vor der Weltöffentlichkeit Zeugnis von den Verbrechen der Nazis ablegten und den Schmerz und das Leid der Opfer dokumentierten. Anhand von Exponaten und orientiert an Erzählweisen des Agentenfilms, macht die Sonderausstellung Eichmanns Ergreifung und den Prozess gegen ihn nachvollziehbar.
Ausstellung und Begleitprogramm bis 1.2.2026
Veranstaltet von der Adolf Rosenberger gGmbH und dem Filmmuseum PotsdamSchirmherr:Günther Jauch