Der vermessene Mensch

Anhand des fiktiven Werdegangs des jungen Ethnologen Alexander Hoffmann thematisiert Der vermessene Mensch den Genozid an den Herero und Nama in den Jahren 1904 bis 1908 im heutigen Namibia sowie die rassistischen, pseudo-wissenschaftlichen Ansätze und Methoden dieser Zeit. Die Handlung setzt mit der »Berliner Kolonialausstellung« 1896 ein und endet mit der Darstellung von Gräueltaten in einem der ersten deutschen Konzentrationslager sowie des umfassenden Raubs von Kulturgütern und Human Remains.
Der redliche Ansatz des Films, verdrängte Fakten und unbeantwortete Fragen zur deutschen Kolonialgeschichte aufzugreifen und diese einem breiteren Publikum zu vermitteln, steht in einem zu hinterfragenden Spannungsverhältnis zur inszenatorischen Entscheidung, ausschließlich aus der Perspektive der Täter zu erzählen und dabei koloniale und stereotypisierende Blick- und Erzählmuster zu wiederholen.
Einführung: Chris Wahl (Filmuniversität Babelsberg)



Eine Veranstaltung des moving history - Festival des historischen Films Potsdam e.V.

Vergangene Vorstellungen

23 November 2023 | 19:00

Filmfestival Moving History: Clio 2023

Die CLIO wird jährlich vom Filmfestival »movinghistory« an den besten Film zu einem historischen Thema vergeben. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis ging 2023 an Soleen Yusef und Sarah Blaßkiewitz für die Serie »Sam- Ein Sachse«. In Einzelveranstaltungen präsentieren wir weitere nominierte Filme.