Rolf-Dieter Brinkmann lässt sich im Herbst 1973 auf ein Experiment ein. Er erhält vom WDR ein Tonbandgerät mit dem Auftrag, ein Porträt seiner Heimatstadt Köln zu machen. Brinkmann, 33 Jahre alt, ist Autor von Gedichtbänden, Erzählungen, eines Romans, Herausgeber und Übersetzer von amerikanischer Pop-Literatur und Stipendiat der Villa Massimo. Auf seinen Streifzügen durch die Stadt spricht er seine Eindrücke, Gedanken und Hasstiraden auf Band und kreiert seine eigene Ästhetik des 'instant composing', mit »Worten, die wie Brechstangen auf die Realität eindreschen« (Klaus Gronenborn). Brinkmann stirbt bereits 1975. Erst 30 Jahre später wird seine O-Ton-Dokumentation erstmals veröffentlicht. Etwa zur gleichen Zeit entsteht Harald Bergmanns Film. Hauptdarsteller Eckhard Rhode spielt Brinkmann und benutzt die Aufnahmen als Playback für eine bis in die Atemzüge und Lippenbewegungen synchrone Darstellung. Mit Bergmanns Film endet die LEBENSZEICHEN-Filmreihe zum Thema Feature.