Egon Günther

Regisseur Egon Günther feiert seinen 80.Geburtstag im Filmmuseum Potsdam (F: J. Leopold)
"Egon wusste, wie es geht" sagt Schauspielerin Jutta Hoffmann über die jahrelange Zusammenarbeit mit "ihrem" Regisseur Egon Günther ("Der Dritte", "Junge Frau von 1914", "Die Schlüssel"). Und wie viele andere Gäste lässt sie es sich nicht nehmen, dem streitbaren ewigen Jeansjackenträger persönlich zum 80.Geburtstag zu gratulieren.

"Ich wollte zwischen den Welten leben" bekennt der im Erzgebirge Geborene, der nach einem Eklat um seinen Film "Ursula" nach München gegangen war. Dort dreht Egon Günther solide Fernsehkost, kehrt jedoch nach dem Mauerfall "heimwehkrank" in sein Haus nach Groß Glienicke zurück.

In seinem letzten Film wendet sich der Regisseur (nach "Lotte in Weimar", "Die Leiden des jungen Werthers" u.a.) mit "Die Braut" (1999) nochmals dem Leben und Werk Goethes zu, arbeitet nebenbei mit Studenten der Babelsberger Filmhochschule.

Das Filmmuseum würdigt Egon Günther in einer Gratulationscour mit Freunden, Mitstreitern und Weggefährten und führt seine Filme "Abschied", "die Schlüssel" und "Stein" auf.

April 2004: "Babelsberg - Gesichter einer Filmstadt" (Ausstellungseröffnung)

Filmregisseur und Schriftsteller Egon Günther hat allen Grund, die Eröffnung der Ausstellung "Babelsberg - Gesichter einer Filmstadt" kräftig mitzufeiern, - hat er doch vielen der in der Ausstellung präsentierten "Filmgesichter" zum Durchbruch und zur Bekanntheit verholfen.

Schon 1961 hatte er die junge Eva-Maria Hagen in "Das Kleid" besetzt, der 26-jährigen Marita Böhme vertraute er in "Lots Weib" die Hauptrolle an und schließlich fand er in Jutta Hoffmann die Frau und Schauspielerin seiner Filme.

"Ich habe so getanzt wie Egon dachte, dass ich tanzen musste" sagt die Hoffmann über ihre Zusammenarbeit bei "Der Dritte"(1972). Und Egon Günther hat wohl immer auch so gedreht, wie sie dachte, dass er drehen musste: In "Junge Frau von 1914", "Abschied", aber auch in all seinen filmischen Auseinandersetzungen mit Goethe, - wie "Lotte in Weimar" mit Lilli Palmer in der Hauptrolle und "Die Braut", gespielt von Veronika Ferres.

"Film kann eben mehr, als die Leute ablenken" sagt Egon Günther.