Das Liebes-ABC / Ich möchte kein Mann sein

Das Liebes-ABC / Ich möchte kein Mann sein
Das Liebes-ABC / Ich möchte kein Mann sein

Zwei Stars der frühen Stummfilmzeit in temperamentvollen Hosenrollen: Asta Nielsen macht in Männerkleidung ihrem Verlobten vor, wie sich ein Mann in Liebesdingen zu verhalten habe. Sie trinkt und verführt Frauen. Die rebellische Ossi (Ossi Oswalda) wiederum feiert, unerkannt in Frack und Zylinder, wild mit ihrem Hauslehrer. Die Protagonistinnen beider Filme stellen die Genderkonventionen in Frage, um für ihre Freiheit einzustehen. Das leichtfüßige Spiel mit Geschlechterrollen dient der Emanzipation und der Erfüllung des eigenen Verlangens.
Live-Musik an der Welte-Kinoorgel: Susanne Schaak
Einführung: Johanne Hoppe
(Filmwissenschaftlerin)

Vergangene Vorstellungen

16 November 2024 | 20:00

Filmerbe-Festival Als QUEER schwarz-weiß war

Nicht erst in jüngerer Zeit wurde das Kino ein Ort für progressive und queere Themen. Crossdressing und ein anarchisches Spiel mit Genderrollen und sexuellen Identitäten begleiten die Filmgeschichte von Anbeginn. Die Stummfilme der 1910er und frühen 1920er Jahre mit tabubrechenden Auftritten von Stars wie Asta Nielsen sind reich an auf- und erregenden Filmstoffen und -bildern. Ihre Präsenz auf der Leinwand schuf Sichtbarkeit für andere Formen des Begehrens und bleibt auch für spätere Generationen queerer Filmemacher*innen einflussreich.
Mit der zweiten Auflage des Filmerbe-Festivals gehen wir weiter in der Geschichte und schauen nach Spuren eines queeren Filmerbes aus den 1920er und 1930er Jahren. Mit dem Nationalsozialismus endete die Epoche einer künstlerisch und politisch vielseitigen Filmkultur. Filmkünstler*innen aus Deutschland und Europa wurden in das innere und äußere Exil getrieben, Homosexuelle verfolgt und ermordet. Es gibt nur noch wenige Zeugnisse von queerem Filmschaffen aus dieser Zeit. Einführungsvorträge und musikalische Beiträge versorgen die Filmauswahl mit historischen Kontexten und schlagen die Brücke in die Gegenwart.

In Zusammenarbeit mit Katte e.V. und freundlicher Unterstützung durch QueerScope e.V.
Medienpartner: Stummfilm Magazin