Frank Beyer

Biographie

26. Mai 1932

Geboren in Nobitz (b. Altenburg)

Besuch der Grund- und Oberschule in Altenburg bis 1945, nach Kriegsende Aufbauklasse

1950

Abitur, anschließend Ausbildung zum Schmalfilmvorführer in der Volksbildung, Kreissekretär des Kulturbundes in Altenburg, Dramaturg und Regie-Assistent am Kreistheater Crimmitschau/Glauchau

1952

Regie-Studium an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Musischen Künste (FAMU) in Prag, gemeinsam mit den späteren DEFA-Regisseuren Ralf Kirsten und Konrad Petzold

1954

Regiedebüt mit Wetterfrösche (Rozničky), eine kurze Dokumentarfilmübung

1955 - 1957

Neben dem Studium Praktika im DEFA-Studio für Spielfilme in Potsdam-Babelsberg, Assistent bei den Regisseuren Kurt Maetzig, Hans Müller und Kurt Jung-Alsen

1957

Frank Beyer und Françoise Spira bei den Dreharbeiten zu "Zwei Mütter" (1957); Foto: DEFA-Neufeld
Regie-Diplom für den bei der DEFA produzierten Spielfilm Zwei Mütter

Beyer dreht freischaffend zwei Kurzfilme für die satirische Reihe der DEFA "Das Stacheltier".


1958

Festanstellung als Regisseur im DEFA-Studio für Spielfilme, wo er in den nachfolgenden Jahren fünf viel beachtete Spielfilme realisiert.

1966

Frank Beyer bei der Dreharbeiten zu "Spur der Steine" - Foto: K.-D. Schwarz
Verbot seines Filmes Spur der Steine und Entlassung aus dem DEFA-Studio, danach am Dresdner Staatstheater


1967 - 1969

Theater-Inszenierungen am Staatstheater Dresden: "Altweibersommer" von Gerhard Rentzsch, Shakespeares "Komödie der Irrungen", Schillers "Die Verschwörung des Fiesko zu Genua", am Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz/Zittau "Um 9 an der Achterbahn" von Claus Hammel und am Maxim-Gorki-Theater Berlin "Der Egoist" von Franz Freitag

1969

Frank Beyer bei den Dreharbeiten "Rottenknechte" - Foto: J. Wioland
Beginn der Arbeit für das Fernsehen der DDR, wo er die Mehrteiler Rottenknechte (1970, 5 Teile) und Die sieben Affären der Doña Juanita (1973, 4 Teile) dreht.


1975

Rückkehr zum Kinofilm mit Jakob der Lügner. Die Co-Produktion mit dem Fernsehen der DDR wird zu Beyers national und international erfolgreichstem Film und erhält eine Oscar-Nominierung in der Kategorie "Bester ausländischer Film".

1977

Unterzeichnung der Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns aus der DDR
Manfred Krug, Beyers männlicher Hauptdarsteller in seinem Film Das Versteck, verlässt im Sommer die DDR, worauf der Film verboten wird und erst nach langen Kämpfen 1978 zur öffentlichen Aufführung gelangt.

1978

[ img:right:3336]Der Fernsehfilm Geschlossene Gesellschaft entgeht knapp einem Aufführungsverbot und wird nach Programmverschiebungen spätabends ohne Presseankündigung ausgestrahlt. Beyers nächste Projekte, "Franziska Linkerhand" für das Fernsehen der DDR und "Der rote Ballon" für die DEFA, werden aus den Produktionsplänen gestrichen.


1978 - 1980

Mentor an der Hochschule für Film und Fernsehen der DDR in Potsdam-Babelsberg für die Nachwuchsregisseure Gabriele Denecke und Peter Kahane

1980 - 1981

Beyer erhält die Erlaubnis, in der BRD die Fernsehproduktionen Der König und sein Narr nach dem Drehbuch von Ulrich Plenzdorf und Die zweite Haut nach einem Buch von Klaus Poche zu realisieren.

1983

Frank Beyer bei den Dreharbeiten zu "Bockshorn" - Foto: K. Goldmann
Erneut tätig bei der DEFA mit der Verfilmung von Hermann Kants Roman Der Aufenthalt und Christoph Meckels Bockshorn


1984

Auf Intervention von polnischer Seite wird Der Aufenthalt, offizieller Beitrag der DDR für die Berlinale, kurzfristig aus dem Wettbewerb genommen.

1987

Inszenierung des Kabarett-Programms "Auf dich kommt es an, nicht auf alle" an der "Leipziger Pfeffermühle"

1989 und 1991

Die Filme Der Bruch und Der Verdacht sind Beyers letzte Filme im DEFA-Studio für Spielfilme.

1991

Deutscher Filmpreis "Filmband in Gold" für das Gesamtwerk, in den nachfolgenden Jahren Fernseh- und Filmproduktionen u. a. für Allianz, UFA, Nova-Film, WDR

1993

Interview Zwischentöne: Frank Beyer über Manfred Krug (TV / Regie: Ute Geisler)

Porträtfilm Frank Beyer - Zwischen den Zeiten (TV / Regie: Kurt Barthel)

1998

Aus dem Projekt für den vierteiligen Fernsehfilm Jahrestage nach dem gleichnamigen Roman von Uwe Johnson wird Beyer kurz vor Drehbeginn herausgedrängt.

2001

Inszenierung "Der König und sein Narr" am Hans-Otto-Theater Potsdam

Frank Beyers Autobiographie "Wenn der Wind sich dreht. Meine Filme, mein Leben" erscheint.

1. Oktober 2006
Frank Beyer stirbt in Berlin nach langer schwerer Krankheit.