Am Beispiel der Filmwerbung und ihrer vielfältigen Gestaltungsformen wirft die Ausstellung »Plakativ. Filmwerbung und Propaganda in Demokratie und Diktatur« neues Licht auf jenen Teil der deutschen Filmgeschichte, der mit der größten Katastrophe des 20. Jahrhunderts verbunden ist. Im Zentrum steht die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur: Filmpolitik und Werbung werden hier parallel gesetzt mit einer ideologischen Radikalisierung, die bereits 1933 im Ausschluss von Juden aus der deutschen Filmindustrie erkennbar ist und während des Zweiten Weltkriegs in den Holocaust mündete.Neben Plakaten zu Kriegs- und Propagandafilmen, Melodramen und Biografien heroischer Männer sind rare Plakate für deutsche Filme aus Belgien, Frankreich, Finnland und Schweden zu sehen.Gerahmt wird dieser Schwerpunkt auf der NS-Zeit durch Plakate aus den Krisenjahren der Weimarer Republik und einen Ausblick auf die frühen Nachkriegsjahre, in denen die Weichen für eine geteilte Filmgeschichte in Ost und West gestellt wurden. Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt aus der Sammlung von William Gillespie (Sydney, Australien).