Außer Atem

Nachdem er einen Polizisten erschossen hat, findet der Kleinkriminelle und Draufgänger Michel in Paris Unterschlupf bei der US-amerikanischen Studentin Patricia, in die er sich verliebt hat. Während Michel versucht, Geld für die Flucht nach Italien zu beschaffen, ist ihm die Polizei immer dichter auf den Fersen. Schließlich verrät Patricia ihn.
Jean-Luc Godards Erstlingsfilm ist eine Hommage an den Film Noir und kritisiert zugleich den standardisierten Aufbau und die »unsichtbare« Regie der Hollywoodfilme. Mit systematischen Regelverstößen wie dem Jump Cut stellte Godard den Artefaktcharakter des Films aus. Außer Atem wurde zum Prototyp der Nouvelle Vague, der junge, bis dahin unbekannte Jean-Paul Belmondo über Nacht zum Star und Jean Seberg als Zeitungsverkäuferin auf den Champs Elysées zur Kultfigur der 1960er.
»Ich habe mit dem Kino angefangen mit zwanzig, einundzwanzig, ohne wirklich zu drehen, nur so im Kopf, ich habe Zeitschriften gelesen und so... Und deshalb finde ich, daß ich A Bout de Souffle nach zehn Jahren Kino gemacht habe, die in Wirklichkeit keine waren. Und doch waren es schon zehn Jahre Kino.« (Jean-Luc Godard, Einführung in eine wahre geschichte des Kinos)

Vergangene Vorstellungen

10 September 2023 | 19:15

Histoire(s) de Godard

Am 13. September 2022 starb Jean-Luc Godard, der zu den einflussreichsten Regisseur*innen der Kinogeschichte gehört. Wiederkehrendes Thema von Godards Filmen ist das Kino selbst. Um dessen Wesen zu erkunden, erzählt er (gesellschaftskritische) Geschichten von Liebe und Tod, mit denen er die Regeln des Kinos systematisch durchbricht - um zu zeigen, dass alles erlaubt ist - um das Kino immer wieder neu zu erfinden. Mit »Bildbuch«, seinem rauschhaften letzten Film, nahm sich Godard kurz vor seinem Tod noch einmal alle möglichen Freiheiten.