Artur Pohl


Die Biographie des Kunstmalers, Bühnenbildners, Filmautors und Regisseurs Artur Pohl (1900-1970) ist eng mit den politischen und gesellschaftlichen Brüchen in Deutschland verbunden. Im sozialdemokratischen Geist erzogen, bewahrte Pohl sein Leben lang eine linksorientierte Haltung. Nachdem er Ende der zwanziger Jahre am Düsseldorfer Theater scheiterte, weil seine Inszenierungen von den bürgerlichen Konventionen abwichen, versuchte er sich als Filmautor. So basiert der Zweiteiler von 1938, "Das indische Grabmal", auf seinen Drehbüchern.
Bei den Forschungen zur DEFA-Geschichte stieß das Filmmuseum Ende der 90er Jahre auf den Nachlass des vielseitigen Künstlers. Pohl, der in Berlin (West) wohnte, erhielt 1947 einen Regievertrag bei der DEFA. Sein Debüt war Die Brücke (1949), in dem es - einmalig im DEFA-Film - um Probleme von Umsiedlern geht. Die Großproduktion "Die Unbesiegbaren" (1953) widmete er der frühen Geschichte der SPD. Politisch begründete Eingriffe bei der Ost-West-Geschichte Spielbank-Affäre (1957) weiteten sich zum Skandal aus und besiegelten Pohls Bruch mit der DEFA. Als "kommunistisch Verdächtiger" konnte er jedoch in der Bundesrepublik nicht Fuß fassen.

Die Ausstellung stellte Materialien aus dem Nachlass vor, erstmals auch Bühnenbildentwürfe aus den dreißiger Jahren. Schwerpunkt der Präsentation war Pohls Arbeit für die DEFA, die in Fotos, Dokumenten, Kritiken zu den Filmen und Auszeichnungen dokumentiert wurde.