Henny Porten


Henny Porten (1890-1960) gilt als der erste deutsche Filmstar. Seit 1906 trat sie in Stummfilmdramen und -komödien auf, wurde zum weiblichen Idealbild, das Natürlichkeit und Reinheit verkörperte. Bei der neu gegründeten Ufa spielte sie in Erfolgsfilmen wie Rose Bernd (1919) und Anna Boleyn (1920). Mit ihrer eigenen Produktionsfirma, 1921 gegründet und von ihrem Mann, dem Arzt Wilhelm von Kaufmann-Asser geleitet, realisierte sie u. a. das ambitionierte Kammerspiel Hintertreppe (1921). Später wechselte sie in ihren Rollen zur aufopferungsvoll dargestellten Mütterlichkeit, wie in Carl Froelichs Mutter und Kind (1924). Bis zu dessen Tonfilm-Remake 1933 unter der Regie von Hans Steinhoff war ihre Laufbahn von Erfolg gekrönt.
Da Henny Porten eine Trennung von ihrem jüdischen Mann ablehnte, wurde sie fortan boykottiert. Erst Carl Froelich verschaffte ihr 1943 die Hauptrolle im Zweiteiler Familie Buchholz / Neigungsehe. Auch nach dem Krieg bekam sie beim bundesdeutschen Film keine Angebote, so hatte sie ihre letzten Auftritte in zwei großen DEFA-Produktionen: Carola Lamberti - Eine vom Zirkus (1954) und Das Fräulein von Scuderi (1955).

Zeugnisse ihres Lebens und ihrer Arbeit, die bis in die DEFA-Zeit reichen, wurden 1999 vom Filmmuseum Potsdam übernommen und bildeten die erste Archivpräsentation.