Nach 2009, dem Schlüsseljahr für den neuerlichen 3D-Boom, wandten sich auch deutsche Autorenfilmer der stereoskopischen Technik zu. Werner Herzogs Die Höhle der vergessenen Träume ist eine dokumentarische Zeitreise in die 1994 entdeckten Chauvet-Höhlen mit ihren Jahrtausende alten Wandmalereien. Schon die Jungpaläolithen versuchten in ihren Zeichnungen, Bewegung zu erfassen. Neben seinen anthropologischen Überlegungen macht Herzogs mitunter inspirierend spekulativer Kommentar Parallelen zu den Anfängen des Kinos deutlich. Heute lässt die digitale 3D-Technik die durch die gewölbten Höhlenwände faszinierend plastischen Darstellungen erfahrbar werden - sowie das Höhlenerlebnis schlechthin. Denn der Öffentlichkeit ist der Zugang zu den Höhlen verwehrt.