Berlin - Die Sinfonie der Großtadt

Am Morgen spült die Tram Menschen in die Straßen, am Tage pumpen Maschinen in den Fabriken und am Abend wirbeln Paare im Tanzvergnügen: 24 Stunden im Großstadt-Organismus. Der Film Berlin. Die Sinfonie der Großstadt hat unsere Sicht auf die Zwanziger Jahre nachhaltig geprägt, er steht für Tempo, Rhythmus und das lebendige Treiben moderner Metropolen. Mit völlig neuartigen Kamera- und Kombinationstechniken von Bild und Ton revolutionierte Walter Ruttmanns »Sinfonie«, als der Film im September 1927 seine Uraufführung hatte, das Dokumentarfilmgenre.

Ruttmanns 11-minütiges Hörbild Weekend wurde als akustischer Tonfilm, abstraktes Hörspiel, Toncollage, bildlose Tonfilmkunst oder Film ohne Bilder angekündigt, es entstand nicht als Manuskript, sondern durch Schnitt und Montage akustischen Rohmaterials. »Weekend« war am 13. Juni 1930 im Radio zu hören und galt sogleich als die konsequenteste hörfilmische Arbeit und Begründung einer neuen funkischen Form. Aufgebaut rein aus Geräuschen und Klangfetzen erweist sich das Hörbild als humorvolle Hommage an den Berliner Alltag.

Einführung: Jörg-Uwe Fischer (DRA)

Vergangene Vorstellungen

21 Oktober 2023 | 19:00

Radiogeschichte(n). 100 Jahre Radio in Deutschland

Veranstaltungsreihe von Oktober bis Dezember 2023Mit einem Konzert im Berliner Vox-Haus, in der Nähe des Potsdamer Platzes, startete am 29. Oktober 1923 ein regelmäßiges Rundfunkprogramm. Die Geburtsstunde des Radios in Deutschland. Während die ersten Sendungen nur von wenigen Personen mit den entsprechenden Radioempfängern gehört werden konnten, fand das neue Medium bald ein Millionenpublikum.Mit einer einzigartigen Kombination von Radio-Beiträgen und Filmen blickt das Programm auf 100 Jahre Radio in Deutschland zurück und reflektiert mediale, künstlerische und politische Repräsentationsstrategien von Radio und Film, deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten.Eine Veranstaltungsreihe des Filmmuseums Potsdam und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (DRA)