Die Filme Roland Gräfs waren häufig zugleich einprägsame Landschaftsporträts: Das Ostberlin der 1960er Jahre in Jürgen Böttchers
Jahrgang 45, die morbide Industrielandschaft Bitterfelds in
Bankett für Achilles, die mecklenburgische Hügel und Seen um Feldberg in
Fallada - Letztes Kapitel oder auch das Thüringer Holzland zwischen Saalfeld und Gera in
Fariaho.
Der seit Jahren auch im Fläming lebende Babelsberger Regisseur zeigte eine Auswahl seiner dort entstandenen fotografischen Landschaften und überraschende, phantasievolle Metamorphosen, denen man ihre fotografische Herkunft kaum noch ansieht.
Die Ausstellung wurde ergänzt durch seinen 1983 gedrehten Film
Fariaho, einem tragi-komischen Roadmovie über einen wandernden Puppenspieler und ehemaligen KZ-Insassen, der zu DDR-Zeiten lediglich in den Filmkunstkinos zur Aufführung gelangte.
Der Filmkritiker Fred Gehler damals: "Der Film enthält in seiner Erzählschale beides: den bedrückenden Albtraum von Banalität und Oberflächlichkeit, das Trauma der Seelenlosigkeit, aber auch das Beglückende von Zärtlichkeit und Liebe. Zärtlichkeit für den Anderen, Liebe zu einem Traum".