Hamlet

Hamlet

Die dänische Königin gibt ihre Tochter als Sohn aus, um die Thronfolge Hamlets zu sichern. Der König wird von seinem Bruder ermordet. Hamlet sinnt auf Rache, tut jedoch so, als sei sie/er dem Wahnsinn verfallen. Als eine Gruppe fahrender Schauspieler*innen dem Königsmörder die verbrecherische Tat vor Augen führt, gibt dieser den Befehl, Hamlet zu töten.
In der ersten Produktion ihrer eigenen Filmfirma bringt Asta Nielsen als Hamlet sexuelle Ambivalenzen und unerfülltes weibliches Begehren zum Ausdruck. Während es zahlreiche Crossdressing-Komödien gibt, bei denen der Wechsel von Geschlechteridentitäten vor allem zum Amüsement betrieben wird, wird er hier vielleicht erstmals ernsthaft auf der Leinwand verhandelt - und das mit Bezug zu Themen wie Macht, Liebe, Rache und Freundschaft in einem der größten Dramen der Weltliteratur.
An der Welte-Kinoorgel: Peer Kleinschmidt
Einführung: Johanne Hoppe (Filmhistorikerin und Kuratorin)

Begrüßung: Michael Fürst (Filmmuseum Potsdam)



Ab 18 Uhr im Museumsfoyer: »Schellack und Spritz«
Am Grammophon: DJ Heike

Vergangene Vorstellungen

28 November 2025 | 19:00

Filmerbe-Festival Als QUEER schwarz-weiß war

Nicht erst in jüngerer Zeit wurde das Kino ein Ort für progressive und queere Themen. Crossdressing und ein anarchisches Spiel mit Genderrollen und sexuellen Identitäten begleiten die Filmgeschichte von Anbeginn. Die Stummfilme der 1910er und frühen 1920er Jahre mit tabubrechenden Auftritten von Stars wie Asta Nielsen sind reich an auf- und erregenden Filmstoffen und -bildern. Ihre Präsenz auf der Leinwand schuf Sichtbarkeit für andere Formen des Begehrens und bleibt auch für spätere Generationen queerer Filmemacher*innen einflussreich.
Mit der zweiten Auflage des Filmerbe-Festivals gehen wir weiter in der Geschichte und schauen nach Spuren eines queeren Filmerbes aus den 1920er und 1930er Jahren. Mit dem Nationalsozialismus endete die Epoche einer künstlerisch und politisch vielseitigen Filmkultur. Filmkünstler*innen aus Deutschland und Europa wurden in das innere und äußere Exil getrieben, Homosexuelle verfolgt und ermordet. Es gibt nur noch wenige Zeugnisse von queerem Filmschaffen aus dieser Zeit. Einführungsvorträge und musikalische Beiträge versorgen die Filmauswahl mit historischen Kontexten und schlagen die Brücke in die Gegenwart.

In Zusammenarbeit mit Katte e.V. und freundlicher Unterstützung durch QueerScope e.V.
Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Medienpartner: Stummfilm Magazin