DVD: Potsdam wiederentdeckt - Historische Filmschätze von 1918 - 1986

Potsdam wiederentdeckt
Historische Filmschätze von 1918 - 1986

Filmmuseum Potsdam und Bundesarchiv-Filmarchiv, © 2011 Medien-Bildungsgesellschaft Babelsberg gGmbH, DVD, PAL, s/w, und Farbe ca. 180 Min., Bonus: Werbefilme und Dokumentationen zu den Babelsberger Filmstudios, ca. 25 Min., PDF ausgewählte Wochenschausujets, ca. 15 Min., Booklet 20 S., 17.90 Euro

Noch aus der Kaiserzeit stammen die ältesten filmischen Luftaufnahmen der Stadt. Mit ihnen beginnt eine kleine Zeitreise anhand von sieben Filmen durch Potsdam im 20. Jahrhundert. Sie zeigen Wahrzeichen, die längst nicht mehr existieren, und das Leben von Potsdamern in vergangenen Jahrzehnten. Zu den filmischen Raritäten gehört der bislang verschollene und erst kürzlich wiederentdeckte Film »Potsdam - Vom Aufbau einer Stadt« von 1933 sowie ein Lehrfilm, der die Sprengung der Garnisonkirche dokumentiert. Als Bonus gibt es Filme aus der Geschichte der berühmten Babelsberger Filmstudios.

Ihr Browser kann FLASH-Videos nicht darstellen. Sie können das Video /media/de/23053_34497_Trailer_Filmschtze2.flv herunter laden und mit einem lokalen Player wiedergeben.

Vorwort
Hans-Gunter Voigt und Sachiko Schmidt

Bei sonntäglichen Matineen im Kino des Filmmuseums Potsdam sehen Potsdamer und ihre Gäste regelmäßig historische Filmdokumente über ihre Stadt. Das Interesse an diesen bewegten Bildern ist immens. 2008 stellte sich die Frage, ob eine DVD vielleicht auch Liebhaber von außerhalb ansprechen würde. Nun hat die erste Ausgabe von POTSDAM WIEDERENTDECKT ebenso Erfolg wie die Schatzsuche nach weiteren unbekannten Filmen.

Mit den hier versammelten historischen Potsdam-Filmen wird eine kleine Zeitreise durch das 20. Jahrhundert möglich. Sie beginnt noch in der Kaiserzeit mit den ältesten filmischen Luftaufnahmen der Stadt, führt durch Architekturgeschichte zu bekannten und unbekannten Sehenswürdigkeiten. Gezeigt werden Wahrzeichen, die längst nicht mehr existieren: Stadtschloss, Heilig-Geist-Kirche, Gloriette am Bassinplatz, Garnisonkirche. Der Film »Sprengung einer Kirchenruine« - 1968 zu Lehrzwecken entstanden - wurde in der DDR nie öffentlich aufgeführt. Die einzigartigen Aufnahmen dokumentieren den minutiös geplanten und durchgeführten Abriss der Ruine der Garnisonkirche.

Der Film »Potsdam - Vom Aufbau einer Stadt« galt bislang als verschollen. Heute beeindruckt uns weniger das Pathos des Kommentarsprechers als der Alltag auf den Straßen, der in den Filmbildern sichtbar wird. Mit einer nie ausgestrahlten Fernsehreportage schließt die Auswahl von historischen Stadtaufnahmen: »Wo Preußens Grenadiere schliefen« (1986) thematisiert Denkmalpflege und architektonische Rekonstruktionen in der Stadtmitte und damit Fragestellungen von anhaltender Aktualität.

In den Stadtaufnahmen fehlen Bilder aus Babelsberg. Der größte Stadtteil Potsdams ging aus der Vereinigung der Landgemeinde Nowawes und der Villenkolonie Neubabelsberg hervor und wurde 1939 nach Potsdam eingemeindet. Seit einem guten Jahrhundert steht sein Name für etwas Magisches. Als ältestes Großfilmstudio der Welt war Babelsberg Wirkungsstätte von Asta Nielsen, Fritz Lang, Marlene Dietrich, Heinz Rühmann, Hildegard Knef, Manfred Krug, Roman Polanski, Kate Winslet, Brad Pitt. Mehr als 3.000 Filme sind hier seit 1912 entstanden.

Ein Sonderprogramm mit Werbe- und Dokumentarfilmen aus unterschiedlichen Epochen gewährt Einblick in diese faszinierende Welt. Es erzählt von Menschen, die hier gearbeitet haben oder es noch tun, von Handwerkern, Heizern, Hilfsarbeitern, von Autoren, Produzenten, Regisseuren. Vom »Babelsberg - Decla-Bioscop-Gelände« (1924) bis zur »Film + Fernsehstadt Babelsberg« (2007) erlauben die Filme einen eindrucksvollen Blick hinter Studiozäune und -tore und zeigen die geheimnisvolle Medienstadt - die ganze fünf politische Systeme erlebt und mitgeprägt hat - im Wandel der Zeit.

Die zweite Ausgabe von POTSDAM WIEDERENTDECKT ist eine gemeinsame Unternehmung von Filmmuseum Potsdam und dem Bundesarchiv-Filmarchiv, dem an dieser Stelle herzlich gedankt sei. Es hat diese filmischen Raritäten gesichert, konservatorisch bearbeitet und zur Verfügung gestellt. Dank gilt auch der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" und dem Deutschen Rundfunkarchiv in Potsdam-Babelsberg. Die Produktion der DVD lag in den bewährten Händen der Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg GmbH. Die Umspielung der Filmmaterialien auf moderne Träger erfolgte durch Manfred Köhler, Berlin.

Mehr zur DVD unter http://www.filmschaetze-potsdam.de
Presseinformation
Projektleitung: Claire Müller (Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg), Sachiko Schmidt (Filmmuseum Potsdam) und Hans-Gunter Voigt (Freundeskreis des Filmmuseums Potsdam)
Technischer Support: Toni Steller (Medien Bildungsgesellschaft Babelsberg)
Texte & Redaktion: Birgit Acar (Filmmuseum Potsdam), Lena Hoffmann, Sachiko Schmidt, Hans-Gunter Voigt
Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Hochschule für Film
und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdamer Neueste Nachrichten, Potsdam am Sonntag.