Vorkinotechnik

Für die technische Sammlung beginnt die Film- und Kinotechnik als eigenständiges Gebiet am Ende des 19. Jahrhunderts mit den ersten Möglichkeiten, Bewegungsabläufe festzuhalten und diese Reihenbilder so wiederzugeben, dass beim Betrachter ein Bewegungseindruck entsteht. Als Vorformen des Kinos gelten aber auch die zahlreichen Laterna-Magica-Vorführungen mit bemalten oder bedruckten Glasplatten, die schon vor 1800 nachgewiesen sind. All diese Erfindungen nutzten die Faszination durchleuchteter, projizierter und / oder bewegter Bilder.

Der Sammlungsteil besteht aus wenigen von professionellen Schaustellern benutzten Laternae magicae (z. B. ein Gerät der Londoner Firma Horne & Thornthwaite) sowie zahlreichen von der Spielzeugindustrie angebotenen Kleingeräten für den Hausgebrauch (Jean Schoenner, Ernst Plank, Gebrüder Bing) zuzüglich entsprechender Glasbilder oder -streifen. Zu einigen Objekten existiert die Originalverpackung. Von der Nürnberger Firma Plank befindet sich ebenfalls ein Praxisnoskop für Kinder von ca. 1900 im Bestand, das der Hersteller als Kinematofor vertrieb. Erwähnenswert ist weiter ein Dux-Heimkino von Markes Lüdenscheid, zur Mini-Projektion so genannter "Zappelbilder".

Die wenigen Objekte zur Vorkinotechnik belegen zum einen, dass der Film nicht von einem Tag auf den anderen erfunden wurde, sondern vorhandene Technologien geschickt weiterentwickelte. Zum anderen verdrängte der Film alle davor üblichen Techniken nicht automatisch: Vorkinogeräte wie Laternen oder Dia-Werfer blieben beliebt und ergänzten eine sich weitende Bildkultur.