Uwe, der Vater, ist Streifenpolizist, Christine, die Mutter, kümmert sich zu Hause um die vierjährige Tochter. Eine alltägliche Kleinfamilie, irgendwo in der deutschen Provinz. Erst auf den zweiten, auf den dritten Blick wird sichtbar, dass Mechanismen von Kontrolle, Angst und Gewalt dieser äußerlichen Harmonie entgegenstehen. Philipp Grönings fast dreistündige Vivisektion eines gescheiterten Familienidylls kam gerade in die Kinos, als ein Bericht der EU-Agentur publik werden ließ, dass jede dritte Frau in Europa schon einmal Opfer von körperlicher Gewalt wurde. Es ist dem Regisseur hoch anzurechnen, dass er bei der Brisanz seines Themas ganz auf eine emotionalisierende Erzählweise verzichtet. Sein mosaikartig konstruierter Film erhielt dafür in Cannes den Spezialpreis der Jury.
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