Filme über die Sorben gehören zum regionalen Filmerbe Brandenburgs. Die mediale Repräsentation der Minderheit ist vor dem Hintergrund der Zerstörung ihrer Heimat (durch Industrialisierung und Braunkohleabbau) und den Bemühungen zu sehen, die traditionellen Bräuche und Lebensgewohnheiten aufzuzeichnen und wachzuhalten.
Das Filmmuseum Potsdam bewahrt »Sorbenfilme« aus dem Studio des Textilkombinates Cottbus: Neben Inszenierungen modernisierter Riten, wie in
Vogelhochzeit
ragt das Porträt des Instrumentenbauers und Musikers Karl Tillich,
Der sorbische Dudelsack,
heraus. Im Kontrast zu diesen Annäherungen der 1980er Jahre stehen bereits zuvor entstandene »freie« Amateurfilme, wie z.B.
Ostern - Bräuche aus der Gegend von Hoyerswerda
(1962).
Mit
Leben am Fliess,
einem Film über einen Kahnfahrer aus Burg/Spreewald schufen Peter Rocha und Karl Farber schließlich ein poetischkritisches Dokument der späten DDR, in dem die Konflikte zwischen Natur, Menschen und industrieller Ausbeutung offen zu Tage treten.
Zu Gast: Karl Farber (Regisseur)
Einführung: Ralf Forster (Filmmuseum Potsdam)
Die Reihe präsentiert unbekannte Filme, die im Land Brandenburg angesiedelt oder dort entstanden sind. Der Schwerpunkt liegt auf Dokumentar- und Amateurfilmen aus Privathand, kleinen Archiven und vor allem unseren eigenen Sammlungen. Die Reihe bietet eine Plattform für aktuelle Digitalisierungsprojekte. Alle Veranstaltungen werden eingeführt.