Das Flötenkonzert von Sanssouci

Das Flötenkonzert von Sanssouci
Das Flötenkonzert von Sanssouci ist einer der ersten Tonfilme überhaupt, eine Technik, die von Branche und Kritik zunächst mit viel Skepsis aufgenommen wurde, und der erste Tonfilm um Preußenkönig Friedrich den Großen. Aufgrund seiner antirepublikanischen Untertöne kam es bei der Uraufführung am 19. Dezember 1930 im Ufa-Palast am Zoo zu Krawallen linker Gruppen - eine Retourkutsche auch auf die lautstarken Proteste Rechter gegen die zuvor erfolgte Aufführung des Antikriegsfilms "Im Westen nichts Neues". Die Presse beschrieb die unüberhörbaren Zwischenrufe im Raum des Ufa-Theaters während der Uraufführung anschließend als so laut, "daß man den Tonfilm-Text nicht mehr verstehen konnte". Um die Situation zu entspannen, wurde "Licht eingeschaltet" und "die Vorstellung unterbrochen". Ein Polizeioffizier forderte die Krawallmacher auf, den Kinosaal zu verlassen, andernfalls würden sie "zwangsgestellt". "In einzelnen Fällen", so heißt es im damaligen Pressebericht weiter, "wurde diese Drohung wahrgemacht."
Erzählt wird im Flötenkonzert das Abenteuer eines preußischen Offiziers und Spions am Dresdner Hof. Die Handlung spielt im Jahre 1756. Maria Theresia, die Zarin Elisabeth und Madame Pompadour schließen einen Geheimvertrag: Österreich, Rußland und Frankreich verbünden sich gegen Preußen, die Sachsen werden sich ihnen anschließen. Ein Spion - für Spannung sorgen wilde Verfolgungsjagden zu Pferde, auch für Liebesverwicklungen ist noch Zeit - hinterbringt Friedrich das Dokument, der, ein Muster der Selbstbeherrschung, sein Flötenkonzert nicht unterbricht, sondern in den kurzen Pausen zwischen den Sätzen den entscheidenden Befehl zum Angriff gibt. Das Schlußbild zeigt Friederich bei der Abnahme der Parade: Unter den Klängen des "Hohenfriedbergers" ziehen die Soldaten in den siebenjährigen Krieg.
Regie führte Gustav Ucicky, ein Mann, der bis dahin eher mit Komödien Erfolge feierte, bald aber für die nationalen Historienfilme der Ufa zuständig wurde. Für die Rolle des Preußenkönigs Friedrich II sicherte man sich einen unersetzlichen Darsteller: Otto Gebühr, der in der Darstellung des Königs die Rolle seines Lebens fand. Zwischen 1922 und 1942 war er für diese Rolle abonniert so dass es bald spöttisch hieß: "Friedrich der Große als Otto Gebühr".
Das Flötenkonzert von Sanssouci wurde am 19. Dezember 1930 uraufgeführt.

Vergangene Vorstellungen

02 September 2011 | 19:30

UFA Filmnächte im Schlosspark Sanssouci