Nach der Beisetzung seiner früh verstorbenen Frau ist Felix Keetenheuve in der Bahn unterwegs zurück nach Bonn. Anlass, den eigenen Werdegang Revue passieren zu lassen: Nach dem Exil verschreibt sich Keetenheuve als Bundestagsabgeordneter dem Kampf gegen die Wiederbewaffnung und für die deutsche Wiedervereinigung. An der politischen Arbeit reibt er sich zunehmend auf, nicht nur seine Ehe, auch sein Selbstverständnis als Pazifist droht zu scheitern.
Peter Goedel findet für die Verfilmung von Wolfgang Koeppens bedeutendem Nachkriegsroman einen eigenen, gegenwartsbezogenen Erzählstil, verwendet Wochenschau-Ausschnitte aus der Adenauer-Zeit sowie Nachrichtenclips aus den 1980er Jahren, als das Thema Aufrüstung durch Nuklearwaffen erneut Aktualität hatte.
Anschließend: Gespräch mit Peter Goedel
Moderation: Stephan Ahrens
(Universität Paderborn)
Getränkeangebot zwischen den Filmen
Peter Goedel erlebte seine Schulzeit bis zum Abitur in Potsdam. Ideologische Eingriffe eines Parteisekretärs in das Berufsleben von Goedels Vater führte die Familie dazu, die DDR kurz vor dem Mauerbau zu verlassen. Der 80. Geburtstag des Regisseurs sowie aktuelle politische Entwicklungen geben Anlass, sich mit dem filmischen Werk Goedels zu befassen: Die ausgewählten Filme erzählen von menschlichen Entwicklungen im Strudel der Weltgeschichte. Sie thematisieren die Kämpfe, Ohnmachtsgefühle und Verzweiflung des Individuums angesichts übergroßer Herausforderungen historischer Umbrüche, aber auch den Lebensmut in schwierigen Zeiten.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam