Soft Power

SOFT POWER

In der Filmreihe zur Ausstellung »Soft Power« des MINSK Kunsthaus in Potsdam zeigt das Filmmuseum Potsdam ein begleitendes Filmprogramm. Spiel- und Dokumentarfilme bieten Rückblicke in die Textilindustrie der DDR, mit dem Fokus auf der Arbeitswelt von Frauen und einem Einblick in den Potsdamer Zirkel für künstlerische Textilgestaltung. In einem Kurzfilmprogramm wird auf Textilien als facettenreiches filmisches Experimentierfeld geschaut.

Der Eintritt ins MINSK ist mit einem Kinoticket der Filmreihe ermäßigt, umgekehrt ist der Eintritt in einen Film der Reihe mit einem Ausstellungsticket reduziert.

In Kooperation mit DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam

Sonntag, 21. April 2024, 18 Uhr
Für die Liebe noch zu mager?
R: Bernhard Stephan, D: Simone von Zglinicki, Christian Steyer, Norbert Christian, DDR 1974, 83'
Susanne ist 18 Jahre alt und Facharbeiterin in einem Textilbetrieb. Sie ist fleißig und immer da, wenn es Arbeit gibt oder jemand Hilfe braucht, zu Hause und im Betrieb. Am Ende der Maidemonstration ist sie diejenige, der alle Fähnchen in die Hand gedrückt werden, doch beim späteren Tanz wird sie als Letzte aufgefordert. Verliebt ist Susanne in den etwas versponnenen Lutz, doch auch dieser nimmt sie nicht wirklich wahr. Susanne sieht ein, dass sie etwas ändern muss - auch an sich selbst.
Mit Anklängen an die Halbstarken-Filme, Rockmusik auf dem Soundtrack und verhaltener Gesellschaftskritik traf der Film den Nerv jugendlicher Kinobesucher*innen. Die Szenen im Textilbetrieb sind in der Baumwollspinnerei und Zwirnerei Leinefelde gedreht.

Sonntag, 26. Mai 2024, 18 Uhr
Kurz- und Experimentalfilmprogramm
insgesamt ca. 70'
Textil spielt in der filmischen Kunst eine besondere Rolle. Der sinnlich-haptischen Erfahrung von Textil steht die immaterielle Distanz, die Filmaufnahmen einnehmen, entgegen. Dies bietet dem Film Möglichkeiten, Textil anders zu betrachten, es systemisch zu begreifen und zu hinterfragen. So werden neue filmisch-sinnliche Zugänge zu Textil gefordert und gefördert. Das Kurzfilmprogramm zeigt zehn Positionen aus über einem Jahrhundert Filmgeschichte, die auf unterschiedlichste Weise um ihren Gegenstand kreisen: mal sinnlich, mit Fokus auf Stofflichkeit, mal subversiv, mit Blick auf Textil als identitätsstiftendes, kulturelles oder industrielles System.
Einführung: Lucas Wolfram (Kurator)

Sonntag, 16. Juni 2024, 18 Uhr
Mädchen in Wittstock
R: Volker Koepp, DDR 1975, Dok., 19'

Wieder in Wittstock
R: Volker Koepp, DDR 1975, Dok., 21'

Wittstock III
R: Volker Koepp, DDR 1978, Dok., 32'

Leben und Weben (Wittstock IV)
R: Volker Koepp, DDR 1981, Dok., 27'
1974 dreht Volker Koepp erstmals in der märkischen Kleinstadt Wittstock an der Dosse. Der VEB Obertrikotagen »Ernst Lück« wird vor den Toren der Stadt aufgebaut. Der erste Film etabliert drei der Beschäftigten als Protagonistinnen, die Koepp von den ersten Berufsjahren in der DDR bis in die Umbruchzeit der 1990er Jahre begleitet. Gezeigt werden die ersten vier Teile des Filmzyklus', die bis 1981 entstanden. Die wertvollen Dokumente erzählen eindrücklich davon, wie sich die porträtierten Textilarbeiterinnen im Berufsleben etablieren.

Sonntag, 14. Juli 2024, 18 Uhr
Quodlibet oder Freizeit, die wir meinen
R: Joachim Loeb, DDR 1967, Dok., 52'
Auf unterhaltsam-amüsante Weise werden Freizeitaktivitäten des Kulturhauses »Hans Marchwitza« in Potsdam begleitet. Die dortigen Arbeitskreise werden vorgestellt, so zum Beispiel der Zirkel für künstlerische Textilgestaltung unter Leitung von Ingeborg Bohne-Fiegert, von dem in der Ausstellung im MINSK Kunsthaus zwei Behänge zu sehen sind. Eine Tanzveranstaltung und eine Trauung in den Räumen des Kulturhauses, aber auch Stadt- und Parkaufnahmen inklusive Straßenbahnfahrten liefern bestechende Innen- und Außenansichten der späten 1960er in Potsdam.
Mit Einführung und Gästen