Ralf Kirsten (1930-1998), zur mittleren Generation der DEFA zählend, gehörte in den sechziger und siebziger Jahren zu den produktivsten Regisseuren des Studios.
Seine Themen waren die Probleme und Konflikte seiner Generation.
Ich zwing dich zu leben (1978), ein sensibler, leiser Film über einen fünfzehnjährigen Jungen und seinen Vater - eine Auseinandersetzung mit der Nazizeit und der Vätergeneration -, Trümmerfrauen in
Steinzeitballade (1961), der Film über Ernst Barlach
Der verlorene Engel (1966/71), der mehrmals geändert und Jahre später erst an die Öffentlichkeit gelangte, standen im Mittelpunkt der Ausstellung, deren Exponate aus dem umfangreichen Nachlass Ralf Kirstens stammten.
Anhand von Drehbüchern, Szenenbildentwürfen, Fotos und Dokumenten wurde auch deutlich, dass Schauspieler unter der Regie Kirstens zu außerordentlichen Leistungen kamen: Rolf Ludwig in
Eine Pyramide für mich (1975), Uwe Kockisch in
Lachtauben weinen nicht (1979), Jutta Wachowiak in
Käthe Kollwitz - Bilder eines Lebens (1987).
Und natürlich Manfred Krug, dem Kirsten zu Starruhm verhalf mit Filmen wie
Auf der Sonnenseite (1962),
Beschreibung eines Sommers (1963) oder
Mir nach, Canaillen! (1964).