Luise. Königin der Herzen
25.3.2010 - 24.10.2010
Luise wurde geliebt und verklärt wie keine zweite preußische Königin. Dichter, Maler, Bildhauer verewigten sie in unzähligen Darstellungen und auch der am Ende des 19. Jahrhunderts erfundene Film nahm sich ihrer an. Aus Anlass des 200. Todestages präsentierte das Filmmuseum Potsdam eine Schau, in deren Zentrum die Darstellung der Königin in Spielfilmen und Fernsehproduktionen stand. Sie ergänzte damit die Ausstellungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten um den Aspekt der Luise-Rezeption im Film.
Kuratoren: Alexa Eberle und Guido Altendorf (FMP)
Gestaltung und Plakat: h neun (Berlin)
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1913 war Königin Luise zum ersten Mal auf der Leinwand erschienen, engelsgleich und tief besorgt um das Wohl Preußens. Von da an begegnete das deutsche Kinopublikum in jedem Jahrzehnt und in jedem politischen Umfeld erneut seiner Luise; Henny Porten, Ruth Leuwerik und Regina Beyer stellten sie dar. In der Weimarer Republik präsentierten die Lichtspielhäuser die Königin in sechs Filmen, mal mütterlich, mal leidend, aber immer als eine Lichtgestalt, die ihr Volk aus großer Not erlösen will. Überirdisch schön, begleitet von Engelschören und zum ersten Mal in Farbe geisterte sie gegen Ende des Zweiten Weltkrieges durch die wenigen noch intakten Kinos. Auch in der zweiten Jahrhunderthälfte trat die Königin in Erscheinung, als zaghafte Reformerin im Kino der jungen Bundesrepublik und als flotte Emanze im DDR-Fernsehen. Deutscher Film und deutsches Fernsehen kamen und kommen ohne Luise nicht aus. Welche zeitgenössischen Parolen, Wünsche und Nöte ihr von den Drehbuchautoren jeweils in den Mund gelegt wurden und wie sehr sich dies von der historischen Realität unterschied - dem ging die Ausstellung des Potsdamer Filmmuseums im Luisen-Jahr 2010 nach. Sie präsentierte Kostüme und Requisiten aus frühen und jüngeren Luise-Filmen, darunter nahezu alle Gewänder aus der aktuellen Produktion "Luise - Königin der Herzen" (NDR/arte). Die Ausstellungsgestalter stilisierten die Zimmerfluchten eines Schlosses: In den ersten Räumen begegneten die Besucher allen Luise-Darstellerinnen und ihren Filmen; die Lebensstationen der echten Königin zogen sich wie ein roter Faden durch die anschließenden Räume, wobei der Kontrast zu den filmischen Interpretationen Einsichten in den jeweils herrschenden Zeitgeist offenbarte.
Die Ausstellung wurde von Kulturland Brandenburg, der Stadt Potsdam und dem Verein der Freunde und Förderer des Filmmuseums Potsdam unterstützt.
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