19. Juli - 27. November 1991
Trotz antiamerikanischer Propaganda im deutschen Alltag gehörten Walt Disneys Trickfilme noch bis 1941 zum regelmäßigen Beifilmprogramm in deutschen Kinos, gab es Geschäftsbeziehungen zwischen der Walt Disney Zeichenfilmgesellschaft und deren Verleihgesellschaften im nationalsozialistischen Deutschland. Die umfangreichste Sammlung deutscher Alltagskulturgegenstände rund um die Figur der Micky Maus, die größte Sammlung von Postkarten, Schellackplatten, Nippes und Porzellanfiguren, sowie eine Sammlung von Comic-Strip- und Kinderbüchern aus dem Hause Disney, die nahezu lückenlos gesammelte deutsche Berichterstattung über Walt Disney und seine Zeichentrickfilme zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland: Sammler sind Besessene und diese Sammlung sollte endlich ans Licht der Öffentlichkeit.
Kuratoren: Jörg-Peter Storm, Mario Dreßler (Berlin)
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Die Film- und Vermarktungsgeschichte der Disney-Filme in Deutschland zwischen 1927 und 1945: Erst Mitte 1941 verbot die deutsche Regierung die Aufführung von amerikanischen Filmen in den Kinos. Bis dahin tanzte Micky nicht nur über Leinwände, sondern saß auf Aschenbechern, verzierte Tassen und Teller, war Kuscheltier und mechanisches Spielzeug. Micky-Maus-Mädchenkränze waren der Gipfel der Verehrung. Doch bei Kriegseintritt der USA entdeckte man Mickys Deutschlandfeindlichkeit. Nur Hitler, der ein großer Verehrer der Zeichentrickfigur war, und ein ausgesuchtes "Fachpublikum" hatten Zugang zu den im Reichsfilmarchiv gelagerten Disney-Filmen.
Die Schau wurde komplettiert durch einen reich illustrierten Katalog und eine Auswahl von Walt-Disney-Filmen im Kino.