17. Januar - 26. April 1992
Wer hat im Kino jemals gezweifelt, dass er echte Kunstwerke sieht, sobald es die Handlung erfordert, geliehen aus Museen und Galerien? Auch diesbezüglich bieten Filme das, was sie selbst sind: Illusionen. Heute helfen gute Reprotechniken, bei der DEFA wurde jedoch ein fast ausgestorbener Beruf lange erhalten: Filmkunstmaler. Sie mussten, so Chef-Kunstmaler Alfred Born, "von der prähistorischen Höhlenzeichnung bis zu Pop-Kunst alles können". Wer das Reich der Kunstmaler auf dem Gelände des Babelsberger Filmstudios betrat, kam in eine unübersichtliche Werkstatt, voll von Zeichnungen, Plastiken, Mal- und anderen Handwerksutensilien. Auf den zweiten Blick ordnen sich die an den Atelierwänden hängenden "van Goghs" einem Film zu, die "Maja" erinnerte an Konrad Wolfs "Goya". Manches Bild wurde im Fundus sorgfältig aufbewahrt, wie der Herrenberger Hochaltar, der für einen Film über Jörg Ratgeb hergestellt wurde, anderes wurde leichtherzig verschenkt, ging verloren. Die Ausstellung bot neben dem Vergnügen, bekannten Werken aus verschiedenen Kunstepochen zu begegnen, mit gemalten Prospekten, Skizzen und Entwürfen einen Einblick in die Fertigkeiten und den Arbeitalltag eines selten gewordenen Filmberufes.
Die Ausstellung wurde auch an anderen Orten gezeigt, u.a. war sie 1994 im Filmmuseum Düsseldorf zu sehen.
Kuratoren: Alfred Born (DEFA), Elke Schieber (FMP)
Ausstellungsfotos folgen.