FILMRÄUME

Ausstellung I: Wo Hexen und Dämonen wohnen

Plakat zum Projekt Gestaltung: Ivo Olias
Edle Jungfer und böser Zauberer, Rotkäppchen und der böse Wolf: Kein Filmgenre ist so sehr auf den Gegensatz und die eindeutige Zuordnung von Gut und Böse angewiesen wie das Märchen. Über fünfzig Filme nach Märchenvorlagen wurden zwischen 1946 und 1990 im Spielfilmstudio der DEFA für Kino und Fernsehen gedreht. Dabei stellte sich den Szenen- und KostümbildnerInnen die Aufgabe, Hexen und Dämonen ein märchenhaftes Äußeres zu geben. Doch Szenen- und Kostümbild sind mehr als bloße Ausschmückung, sie sind stumme Akteure des Films, die das Geschehen unterstützen und kommentieren: Beide sind in der Lage, Aussagen über eine Figur zu treffen, bevor diese auch nur ein Wort gesprochen hat. Um diese Fragen ging es, als Szenenbildentwürfe, Szenenfotos, Konstruktionszeichnungen, Drehbücher, Filmausschnitte, Plakate, Requisiten und vieles mehr aus vierundfünfzig Jahren DEFA-Märchenfilmproduktion gezeigt wurden.



Ausstellung II: Schlösser auf Celluloid

Szenenbildentwurf Schloss mit Schlosshof; Ausführung: Paul Lehmann zu
Berliner Schloss, Moritzburg, Charlottenhof: diesen Schlossbauten begegnet(e) man nicht nur in Berlin, bei Dresden und in Potsdam, sondern auch in vielen DEFA-Spielfilmen. Vorhandene Schlossanlagen wirken als überzeugende Szenerie für verschiedene Filmgenres, aber auch bemalte Leinwände und Modelle konnten Filmschlösser glaubhaft ins Bild setzen.
Die Raumkreationen bewegen sich im Spannungsfeld von historisch korrekter Wiederherstellung, Umwidmung und origineller Neuschöpfung. Schlösser und Burgen als zentrale Motive, Handlungsorte und Aktionsräume gehörten zum festen Repertoire der DEFA-Szenenbildner, in deren Arbeitsweise die Foyerausstellung Einblick gewährte.